Montag, 20. Mai 2013

Sonne, Meer, Strand & Palmen



Unser traumhafter Sandstrand in Savai'i







Sonnenschein, türkises Wasser, Palmen und jede Menge Spaß - so könnte man die letzten paar Tage meines Samoa-Aufenthaltes beschreiben! Aber auch der traditionelle Gottesdienst, leckeres Essen, Samoan Party und spannende Attraktionen gehören zu den neuen Erfahrungen.

So ging es am Sonntag vor zwei Wochen zu dem ersten traditionellen Gottesdienst in Samoa. Doch davor ging es zuerst zu einer samoanischen Familie, denn wir hatten die Chance, einen  Sonntag ganz nach samoanischer Art zu erleben. So wurde um halb sieben aufgestanden, damit wir pünktlich um sieben zugucken konnten, wie die Einheimischen das Festessen vorbereiteten und die ersten Gerichte im Umu zubereiteten. So gab es keinen normalen Herd oder Feuer, sondern es wurden mithilfe von Kokosnussschalen und jeder Menge Holz Steine erhitzt, die anschließend das Essen kochten.
Der traditionelle Umu
So kamen zum Beispiel Taro oder Polusami ( Kokosnusscreme mit Zwiebeln in Taro-Blättern eingewickelt ) zwischen die Steine. Aber auch Fisch mit Zwiebeln in Tomaten-Kokosnusscreme, gefüllt in Kokosnussschalen, kam auf dem “Umu”. Jetzt noch ein Dutzend Bananenblätter auf die Steine, um die Hitze zu behalten und circa fünfzehn Minuten kochen lassen´- fertig! In der Zwischenzeit genossen wir leckere Kokosnüsse und schauten zu, wie die Samoaner aus Palmenblättern einzelne Körbe fertigten. Dann mussten wir auch schon los, den der Gottesdienst fing gleich an. Als wir dann die Kirche betraten und man von allen Seiten angestarrt wurde, fühlte man sich schon ein bisschen fehl am Platz. Als dann der Pastor bekanntgab, dass wir heute auch Besucher aus Deutschland, Frankreich und Österreich dahaben, wurde laut applaudiert. :-)
Dann wurde angefangen zu singen. Die eigene Kirchenband startete mit der Musik, die Leute standen auf, sangen leidenschaftlich mit, hüpften zur Melodie und genossen den Gottesdienst. Als zwischendurch dann für längere Zeit gepredigt wurde, fielen einem das ein oder andere Mal die Augen zu, aber davon abgesehen war es echt ein richtig schönes Erlebnis.
Nun ging es gegen Mittag mit riesigem Appetit zurück zu der Familie, bei der wir zuvor das Essen vorbereitet hatten. Kaum saßen wir, kamen auch schon die Teller voll mit Essen an unsere Tischchen. Chicken, verschiedene Sorten von Taro, Fisch, Nudeln, Polusami… So wurde also erstmal der Magen vollgeschlagen, bevor wir noch ein wenig über Samoa sowie das Leben in den Dörfen sprachen. Als dann den meisten von uns die Augen zufielen, ging es zurück zum Camp, wo wir erstmal ein schönes Nickerchen machten. Gegen Abend machte ich noch ein bisschen was für meine Fitness und ansonsten ist auch nicht mehr viel passiert. Jeder war müde und hatte noch einen vollen Magen, sodass wir an diesem Tag schon etwas früher ins Bett gingen.
Am Montag sollten vier neue Gäste ankommen, aus den Staaten, aus Neuseeland sowie aus dem guten alten Deutschland. Doch bevor diese am Abend am Flughafen abgeholt werden mussten, wurde erstmal ein wenig gearbeitet. Diesmal machte ich mich an die Taroplantage. Da zu viel Schatten auf die einzelne Pflanzen fiel, mussten die Bäume drum herum gefällt werden. Also nahm ich die Axt sowie die Machete und machte mich an den ersten Baum, den zweiten, den dritten… Insgesamt 6 Bäume konnte ich in den paar Stunden vor der Hitze ab circa zehn Uhr zu Fall bringen. Jetzt war ich aber auch geschafft und brauchte erstmal eine Pause´, die ich dann zum Schlafen nutze. :-)
Gegen Mittag sind wir dann alle nach Apia gefahren, um Flo und Lena, die zwei Österreicher, ins Hotel zu bringen, da es denen nicht besonders gut ging und sie ein klimatisierendes Zimmer brauchten. Und wenn man schon einmal in der Stadt war, nutzte ich die Chance und schlenderte wieder einmal über die Märkte, stöberte ein bisschen herum und machte mich anschließend mit dem Bus wieder in Richtung Camp. Denn ich musste Susanne nun vom Flughafen abholen. Mit dem Auto ging es also eine halbe Stunde durch die Dunkelheit zum Flughafen und kurze Zeit später wieder zurück. Kurze Zeit später machte sich auch Dennis auf den Weg und holte die anderen drei Backpacker ab. Gegen späten Abend waren wir also nicht mehr zu viert, sondern zu acht. Jetzt waren nämlich noch Susanne aus Deutschland, Chris aus Neuseeland sowie Aimée und Nick aus den USA da. Für die nächsten Stunden wurde sich dann noch unterhalten und erstmal alle Informationen über die vorherigen Erlebnisse ausgetauscht.
Der Dienstag war dafür weniger spektakulär, dafür arbeitete ich aber fast den ganzen Tag. Während die anderen sich an das Pflanzen von Gemüse machten, ging es bei mir natürlich wieder in den Umu, der traditionellen Küche, die ich am bauen war. Heute war mein Ziel, die Küchenzeile fertig zu bekommen. Also wurde gesägt, gebuddelt, gehämmert und geschliffen, bis nach mehreren Stunden eine echt stabile und ansehnliche Küchenzeile inklusive Waschbecken stand. Das wars dann aber auch für den Tag. Jetzt wurde nur noch ein bisschen gequatscht und gegessen, bevor auch dieser Tag zu Ende ging.
Dafür gab es dann am Mittwoch aber eine richtig schöne Tour an die andere Seite der Insel. Die meisten machten mit Dennis die sogenannte “Tsunami-Tour”. Die Amerikaner Aimée und Nick und ich entschieden uns, den Bus zu nehmen und uns dann gegen Mittag am Lalomanu Beach zu treffen. Auf dem Weg dorthin machte der Busfahrer noch einen Stopp im Baumarkt, um Holz zu holen; dann ging es noch in den Supermarkt, wo alle ihren Wocheneinkauf machten; getankt wurde am Ende noch und dann konnte es auch schon losgehen. Nach unglaublichen viereinhalb Stunden waren wir dann auch endlich angekommen, kurz bevor die anderen den Beach erreichten. Jetzt hieß es erst einmal sonnen, baden, schlafen. Mehrere Stunden verbrachten wir so an einem der schönsten Strände Samoas, bevor wir zu neunt im Auto weiter in das Dorf fuhren, in dem ich am Anfang meines Aufenthaltes für ein paar Tage gelebt hatte. Soo berührend, wenn alle Kinder zu dir kommen und sich freuen, dass du wieder da bist. War echt nochmal schön, alle wiederzusehen! Nachdem wir dann Flo, Lena, Chris und Susanne abgesetzt hatten, fuhr Dennis mit den Amis und mir wieder zurück zum Camp, wo wir uns geschafft Essen machten und anschließend ins Bett fielen.
Den nächsten Tag wurde ein kleines bisschen am Umu weitergearbeitet, Feuerholz geholt, Kokosnüsse gesammelt und sonst relaxt. Nix besonderes also. :-)
Freitag ging es dann wieder in die Stadt, diesmal wieder nur zum Spaß. Schließlich waren die anderen alle noch nie auf dem Markt oder in der Innenstadt. Nach einer coolen Busfahrt schlenderten wir so von Shop zu Shop, redeten mit ein paar Einheimischen und gingen am Ende alle zu der Kirche, in der wir am vorigen Sonntag waren, da diese uns zum Muttertagsfestessen eingeladen hatten. So genossen wir ein wirklich verdammt leckeres Buffet: ein ganzes Schwein, Chicken, Hummer, Krabbensalat, Curry, Beef. Dazu eine Kokosnuss zum Trinken, Brownies und Eiscreme zum Nachtisch. Mhmm :-) Soo lecker! Am Abend ging es dann zurück ins Camp, wo wir alle zusammen noch bei Musik und ein paar Bierchen den Abend ausklingen ließen.
Am nächsten Tag war es dann soweit: Endlich ging es nach Savai’i, die zweitgrößte Insel des Landes - und laut den Samoanern die Schönste!
Mit der Limousine chauffierte uns Dennis dann direkt vor die Fähre, wo wir nicht gerade wenig Aufmerksamkeit erregten :-) Da wir alle ziemlich müde waren und wir auf der Fähre keinen Sitzplatz mehr bekamen, machten wir es uns wie die Samoaner auf dem Boden bequem und schliefen für die nächsten neunzig Minuten. Auf Savai’i angekommen, schnappten wir uns ein Großraumtaxi und machten uns
Beim Schwimmen mit den Meeresschildkröten
gemeinsam auf den Weg zu den ersten Attraktionen. Nach kurzem Stopp im Supermarket ging es zu den Lavafields, den Lavafeldern, die durch die Eruption des ca 30 km entfernten Vulkans entstanden. Eine riesige Fläche von zig Quadratkilometern voll mit ausschließlich Lava und ein paar kleinen Bäumchen, echt faszinierend! War der kleine Spaziergang über das Erstarrte vorüber, brachte uns der echt nette Taxifahrer, der eigentlich schon ein privater Tourguide war, zu den Meeresschildkröten. Für einen kleinen Eintrittspreis durften wir so die riesigen Schildkröten mit Papayas füttern und wenn man sich traute, sogar mit ihnen schwimmen. Vorsichtig ging es dann mit der Papaya in der Hand ins Wasser und schon kamen auch die ersten Schildkröten zu einem. Schnell warf man ein Stückchen von sich und kurze Zeit später war es auch schon verschlungen worden. Nach und nach wurde man aber immer wagemutiger und nach ein paar Minuten traute man sich, mit ihnen zu schwimmen oder sie hochzuheben. Ein echt tolles Erlebnis!!
Die Treppe an unseren Beach :)
Gegen frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter an die Nordküste der Insel, wo wir die Nacht über bleiben wollte. An der gewünschten Stelle angekommen, wurden wir von der Besitzerin nett begrüßt, jeder bekam eine Begrüßungskokosnuss zum Trinken und wir unterhielten uns ein bisschen mit ihr. Dann waren auch unsere “Beach Fales”, sprich unsere Hütten direkt am Strand, fertig und wir konnten es uns bequem machen. Natürlich wollte aber jeder sofort ins türkise Wasser sich abkühlen. Also nix wie Badesachen an und rein ins glasklare Wasser, dann ab an den Strand sich sonnen und zum Schluss für ein Nickerchen in unser “Fale” (gesprochen: Fali ). Am Abend  gab es dann nach einem leckeren Abendessen mit selbstgemachtem LemonTea ein echt tolles Entertainment Programm der ganzen Familie  (20-30 Leute). So bekamen wir diverse samoanische Songs  zu hören, man zeigte uns Feuershows oder man führte uns traditionellen Tänze vor, echt beeindruckend!
Die nächsten Tage liefen ziemlich ähnlich ab. Nach einem superleckeren Frühstück, bestehend aus frischen Papayas, Ananas, Bananen und Kokosnüssen, Brot, Eiern und Bacon, gab es meistens ein gemeinsamen Morning-Swim :-) Danach wurde erst einmal ein wenig im Bett relaxt und ab und zu gelesen oder Sudokus gelöst, bevor sich entweder gesonnt wurde oder alle zusammen Frisbee spielten. Zwischendurch gab es dann mal wieder ein paar Bananen, schließlich gab es Bananen: All-you-clan-eat.  Ab und zu spielten wir dann auch mal Volleyball oder Rugby im Wasser zusammen mit ein paar Einheimischen . Und da man ja nicht alle Tage an einem Korallenriff ist, liehen wir uns auch ein paar Schnorchelsets aus und schnorchelten stundenlang im angenehm warmen Wasser. Eine  traumhafte Vielfalt an großen und kleinen Fischen, gestreift oder komplett bunt; in den unterschiedlichsten Korallenarten: rot, gelb, weiß, orange mit blauen Spitzen- echt wunderschön! Auch eine Schildkröte wurde gesichtet! :-)
Ein paar Krabben am Strand
Nach dem Abendessen saßen wir meistens alle noch für längere Zeit am Strand, unterhielten uns über alle möglichen Themen oder wir gingen gemeinsam in die naheliegende Bar und machten Party mit den Samoans. Bei samoanischer Pop/Reggae-Musik tanzten wir mit den jungen einheimischen Leuten bis in die späte Nacht hinein, sie erklärten uns den samoanischen Tanz, bereiteten uns leckere Cocktails zu und genossen den Abend genauso viel wie wir. Zum Schluss ging es dann noch einmal baden, bevor wir uns dann früh morgens auch endlich schlafen legten :-)
Nachdem Flo sowie die Amis Aimée und Nick nach der dritten Nacht nach Hause fuhren, blieb ich mit Chris, Susanne und Lena noch 2 Nächte länger, da wir sehr gerne noch die für Samoa so bekannten Blowholes sehen wollten. Also machten wir uns am letzten Tag auf Savai’i auf zu den Blowholes. Wir hatten uns mit der Familie, die das “Resort” betreibt, auf einen akzeptablen Preis geeinigt und so gaben sie uns vieren eine private Inselrundfahrt. Mit Gitarre im Auto spielten sie die einen oder anderen Songs, sangen dazu und hielten uns so bei Laune. Nach einiger Zeit waren wir dann auch endlich angekommen. Meterhohe Wellen krachten gegen die felsige Klippenwand und erzeugten atemberaubende Wasserfontänen.
Die berühmten Blowholes
Doch das spektakulärste war DAS eine Blowhole, ein Loch in dem felsigen Boden, welches unterirdisch mit dem offenen Meer verbunden ist. Kommt eine Welle an Land,
drückt sich die Wassermasse durch die Öffnung und erzeugt eine wahnsinnige Wasserfontäne. Jede fünfte Welle ist immer eine riesige und so konnten wir sogar Fontänen bis circa 25m hoch bestaunen. Dann kam ein alter Einheimischer mit einer handvoll Kokosnüsse, warf sie bei jeder fünften Welle in das wassergefüllte Loch und baaam: die Kokosnuss wurde um die 40m in die Luft geschleudert, echt hammer!!
Weiter gings mit unserer Sightseeing-Tour zu einer kleinen ruhigen Schwimmstelle, nicht weit entfernt von den Blowholes. Ein glasklares kleines Badeloch umgeben von grünen Pflanzen an den Klippen und ein paar plätschernden Wasserfällen lud uns zum Baden ein. Nach einer kleinen Erfrischung wurde sich erstmal kräftig gesonnt, schließlich hatten wir kein Handtuch dabei und brauchten die Hilfe der Sonne, um wieder trocken zu werden.
Die letzte Station unseres Trips war der einheimische Markt, welcher vergleichbar ist mit dem in der Hauptstadt Apia. Viele selbstgeschnitzte Figuren und Küchengeräte, Schmuck, Klamotten, Essen, Kosmetikzeugs, einfach alles was man braucht. Hatten wir uns das geholt, wozu wir Lust hatten, aßen wir noch im benachbarten Shop Chickencurry und tranken dazu eine erfrischende Kokosnuss, bevor es zurück zu unserer Unterkunft ging. Natürlich wurde wieder erstmal ins Wasser gesprungen, ein bisschen geschwommen und sich anschließend hingelegt.
Nach einer echt traumhaften Zeit auf der zweitgrößten Insel von Samoa ging es am Donnerstag, dem 16.Mai wieder zurück auf die Hauptinsel Upolu. Nachdem wir drei Stunden auf die Fähre gewartet hatten, ging es gegen Mittag endlich Richtung Osten auf die andere Insel. Aufgrund Platzmangel durften wir sogar hoch auf die Brücke des Schiffes und die Fahrt von ganz oben genießen, während die anderen unten saßen :-) Angekommen, nahmen wir den Bus zum Airport, schließlich musste Susanne ihren Flieger zurück nach Neuseeland erwischen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es mit dem Taxi weiter in die Hauptstadt, wo wir uns ein Mietauto holten, mit dem wir uns dann gleich auf den Weg zurück zu Dennis machten. Lieb begrüßt von all den schwanzwedelnden Hunden ging es für mich schon um kurz vor sieben ins Bett, da mich die ständige Sonne komplett müde und kaputt gemacht hatte. Da wir aber nun ein tollen 7-Sitzer vor der Tür stehen hatten, planten wir, am nächsten Tag alle zusammen einen kleinen Roadtrip zu ein paar weiteren Attraktionen des Landes.
Rugby in der Abendsonne
So ging es pünktlich um 8 Uhr morgens voller guter Laune los in Richtung Südküste. Nach einer kleinen Stärkung und knapp zwei Stunden später konnten wir die “To Sua Ocean Trench” bewundern, ein circa 30 Meter tiefes Swimming hole in der Nähe des Ozeans. So ließen wir uns die nächsten Stunden von den Strömungen treiben, sprangen gemeinsam ins Wasser oder sonnten uns wieder mal. Nach diesem tolles Erlebnis ging es weiter an ein paar Wasserfällen vorbei zu den Piula Cave Pools, die ich am Anfang meines Aufenthaltes schon mal besucht hatte. So genossen wir auch hier das erfrischende Wasser und schwammen gemeinsam bis zu dem Ende der Höhle, wo man echt seine eigene Hand vor dem Auge nicht mehr sehen konnte. Dafür hatten wir aber trotzdem sehr viel Spaß gemeinsam. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch gemeinsam essen und fuhren anschließend wieder zum Camp zurück, wo wir noch mal auf die schöne gemeinsame Zeit anstoßten.
Am Samstag wurde dann wieder nicht gearbeitet. Heute wollten wir nämlich zu den “Sliding Rocks”, kleine Wasserfälle, die man herunterrutschen kann. Nach kurzer Autofahrt ging es es zu Fuß weiter, bis wir den ersten Wasserfall sahen. Nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten, aber trotzdem rutschte jeder von uns den ca fünf Meter hohen Wasserfall runter. Nicht sehr angenehm für Füße und Po, eher schmerzhaft… Wie wir aber dann feststellten, gehörte dieser aber nicht zu den Sliding Rocks; die eigentlichen waren 50 Meter weiter. Soooo cool!!!!! Wie eine Wasserrutsche nur viel viel besser! Dort blieben wir für bestimmt vier oder fünf Stunden, rutschten und sprangen, sonnten uns oder schliefen. Dann ging es wieder zu Dennis, wo aggressive Bienen auf uns warteten, denn Dennis hatte die Waben versetzt. So kämpften wir den Rest des Tages und auch am nächsten Morgen gegen diese echt blöden Bienen. Die meisten von uns, darunter auch ich, haben jetzt schöne Schwellungen im Gesicht oder am restlichen Körper, da diese Viecher echt ausgeflippt sind.. Naja gestern bin ich dann gegen Vormittag zu Chris ins 5-Sterne-Resort gegangen, um ihn mal zu besuchen. Denn er ist allergisch gegen Bienen und konnte nicht mehr länger im Camp bleiben. Wie auch immer, auf jeden Fall durfte ich dann bis heute morgen den Luxus eines Resorts genießen, mit einem riesigen Bett, großer warmen Dusche, Pool nebenan, echt nicht schlecht für einen Backpacker! Und ich hab sooo gut geschlafen! :-)
Gleich geht’s dann aber wieder zurück ins Camp, wo sich die Bienen hoffentlich beruhigt haben. Denn heute reisen Lena und Flo, die zwei Österreicher ab und natürlich möchte ich mich von denen noch verabschieden!
Jetzt sind es nur noch sieben Tage, die ich hier im Pazifik verbringen werde, bevor es dann wieder für eine Woche nach Auckland zurück auf die Alpaca-Farm geht!
Ich hoffe, das Wetter bei euch wird langsam mal wieder besser und euch geht’s soweit gut!


Samstag, 4. Mai 2013

Samoan Lifestyle

Naa Ihr,

Nachdem schon wieder acht Tage seit meinem letzten Blogeintrag vergangen sind, dachte ich, bringe ich euch doch mal wieder auf den neusten Stand meines Aufenthaltes hier in Samoa.

Während ich die erste Woche, wie ihr sicher bemerkt habt, sehr viel über die Lebensweise der Samoaner kennengelernt habe,  spielten sich die letzten Tage zum größten Teil auf der Plantage von Dennis ab und so konnte ich viel über die Art und Weise erfahren, wie die Arbeit hier im Pazifik abläuft - und: ich durfte (musste) mir das Krankenhaus mal von innen anschauen…
Viel Spaß beim Lesen!
Wie ihr vielleicht noch aus dem letzten Blogeintrag wisst, hatte ich mir das Ziel gesetzt, hier einen sogenannten “Umu kuka”, sprich die traditionelle Küche sowie ein “Fale Samoa”, ein kleines offenes Hüttchen zum Schlafen, zu bauen. Was das Holzhüttchen angeht, bin ich mir leider nicht mehr sicher, ob ich das irgendwann wirklich fertig bekommen kann. Schließlich brauch ich die Hilfe von ein paar Samoanischen Jungs, die mir beim Dachdecken mit den traditionellen Palmenblättern helfen, da ich leider nicht weiß, wie es geht. Zweimal hatten sie schon zugesagt, wir haben Suppe für alle gekocht und alles vorbereitet und dann kamen sie nicht.. Aber Samoaner sehen alles einfach nicht so eng, wie wir Europäer es tun. Sie kommen dann halt irgendwann mal vorbei, arbeiten ein bisschen, bekommen eines Tageslohn von 20 Tala (umgerechnet 6€) und sind happy. Naja, auf jeden Fall konzentrierte ich mich von nun an hauptsächlich auf den Umu. Da das Gerüst noch nicht einmal stand, sondern lediglich die Baumstämme sowie das ganze Holz zum Konstruieren des Daches  geholt waren, musste nun das Gerüst gebaut werden. Ohne Anleitung, ohne Plan arbeiteten Dennis und ich dann drauf los und konnten so in den nächsten Stunden das Grundgerüst für das Dach bilden. Sah echt schon richtig gut aus mittlerweile! Nun hatten wir bereits die 4 Löcher gebuddelt, die Pfosten aufgebaut und ein 5x5 Meter Quadrat mit mehreren Querverstrebungen errichtet. Jetzt mussten wir es nur noch irgendwie 3 Meter in die Höhe bekommen - und das zu zweit, denn auf die Hilfe der anderen konnten wir ja lange warten. Zum Glück aber war das soweit genug für den Tag, schließlich wollten wir uns ja nicht überarbeiten, sondern auch relaxen, so wie alle Einheimischen es tun. Also ging es auf die Couch, wo die restliche Zeit des Tages dann entspannt wurde.
Ein Teil unserer Plantage
Am Donnerstag Morgen wurde dann das Gerüst für das Dach hoch auf die 4 Pfosten gestemmt. Mithilfe von unzähligen Stützen arbeiteten wir uns Zentimeter für Zentimeter hoch, bis wir nach drei Stunden endlich auf der gewünschten Höhe von knapp 3 Metern waren. Problem war jedoch, dass wir die Löcher nach Gefühl einfach irgendwo in den Boden gegraben hatten, wo wir dachten, es passt schon. So mussten wir im Endeffekt ganze drei Löcher umbuddeln, so dass alles auch seine Richtigkeit besitzt. Nun nur noch Hammer und Nägel holen, Gerüst mit Pfosten zusammennageln und fertig! Das Gerüst stand und nun konnten wir voller Stolz die Arbeit für diesen Tag beenden und uns auf in die Hauptstadt Apia machen , um ein paar Sachen zu erledigen.
So kauften wir zuerst ein paar gescheite Mosquitonetze, da mein Netzt hunderte von kleinen sowie großen Löchern hatte, was sehr unvorteilhaft war, wenn man eine ruhige und erholsame Nacht ohne Mücken haben wollte.
Im Anschluss daran sind wir zu ein paar Freunden von Dennis gefahren, um einfach mal Hallo zu sagen. So waren wir bei dem Mechaniker Fata für einige Zeit und haben ebenfalls bei dem Pastor Lea vorbeigeschaut. Nun musste nur noch eingekauft werden: Brot, Peanutbutter, Chicken und das traditionelle Samoan Beer zum Probieren. Schließlich muss man ja mal das einheimische Bier hier probiert haben. Die letzte Station unserer Fahrt war das kleine Kiosk am Straßenrand, wo man für 2 Tala mehrere Kugeln Eis bekam. So ging bei einem leckeren Schokoladeneis zurück zur Plantage, wo es heute ausnahmsweise mal Fisch zu Abend geben sollte, genauer gesagt Hai. Denn immer, wenn am nächsten Tag neue Gäste kommen, gibt es am Abend zuvor ausnahmsweise mal Fisch anstatt dauernd nur Chicken.  So genossen wir also fantastischen Fisch mit leckerem Reis und selbstangebautem Gemüse dazu, bevor wir noch ein paar Runden Karten zusammen spielten.
An Tag Nummer zwölf in Samoa wurde weiter an meinem Umu gearbeitet; diesmal sollte das Dach fertig gestellt werden.  Dazu ging es auf das Dach des Haupthauses, wo ich zuallererst alle Stahlteile holen musste. Anschließend wurden diese auf das Dach des Umus befördert. Blöderweise waren allesamt zu kurz, sodass wir uns kurzum dazu entschlossen, ein paar Aluminiumplatten zu nehmen und damit die Lücke schließen. Gesagt, getan: so legte ich mit Keli, einem Samoaner, welcher kurz zuvor mit dem Pastor Lea gekommen war, die Aluminiumplatten auf das Dach. Ich schnappte mir Hammer und Nägel und hatte nach kurzer Zeit auch schon die erste Platte fertiggenagelt. Als ich dann zur zweiten Platte krabbelte und anfing zu nageln, bekam ich irgendein komisches Kribbeln im rechten Knie. Als ich dann nachschaute, ob was an meinem Knie los is, sah ich nur ein großen offenen Schlitz oberhalb meines Knies, aus dem das Blut rausfloss. Ich hatte mich wohl an der scharfen Kante der Aluminiumplatte mein Knie aufgeschlitzt, neeeeeein.
Mein Knie nach der Aluplatte

Glücklicherweise tat es aber noch kein bisschen weh, sodass ich ganz normal runterklettern und mir erstmal das Blu vom Bein waschen konnte. Schnell wurde die Haut mit ein paar Pflastern wieder zusammengebappt und nach einem Blackout ging es dann mit dem Pastor Lea auf den Weg ins Krankenhaus. Dennis blieb mit dem französischen Pärchen, welches soeben angekommen war, auf der Plantage.
Bevor es ins Krankenhaus ging, um meine Wunde zu verarzten, holten wir erst noch Leas Frau sowie den Sohn bei dem Kindergarten ab. Im Krankenhaus angekommen, musste erst einmal gewartet werden, denn ich als Ausländer hatte alles andere als Priorität vor den Einheimischen. So nutzte ich die Gelegenheit, mich ein bisschen umzuschauen, denn das Krankenhaus hier ist echt ziemlich anderes als wir es gewohnt sind: ziemlich chaotisch, nicht ganz so sauber und sehr einfach gehalten, Dann kam Lea auf eine Idee und sagte den Ärzten, ich wäre sein Sohn, und so konnte ich nach schon einer halben Stunde vor allen anderen behandelt werden. Keeine Ahnung wie Lea das gemacht hat, auf jeden Fall war es super nett von ihm! Jetzt ging es an mein Knie: Die Krankenschwestern desinfizierten den Bereich, der Doktor betäubte es und nähte es mit fünf Stichen wieder zusammen.
Nun ging es weiter in die Apotheke, wo ich mir die verschriebenen Medikamente abholen wollte, ein Antibiotikum und Paracetamol. Die Apotheken hier in Samoa sind, genau wie die Krankenhäuser, ziemlich anders als unsere. Ich denke, am besten kann man sie mit Bahnhofsgebäuden vergleichen. Man geht die Treppe hinauf und sieht überall Bänke und Stühle mit Leuten, die auf ihre Medikamente warten. Nun muss man mit seinem Rezept zu einem der Schalter gehen und dieses dort abgeben. Im Gegenzug bekommt man dafür eine Nummer, die sogenannte Wartenummer. Man setzt sich also hin und wartet, bis diese Nummer aufgerufen wird. Während der Wartezeit kommen dann ab und zu Straßenverkäufer und versuchen dir Chips, Cola oder andere Süßigkeiten zu verkaufen. Nach einigen Minuten sagte mir Lea dann, meine Nummer sei aufgerufen worden und so machte ich mich zu einem anderen Schalter, wo man eine Medikamente erhalten sollte. Ich hoffte, dass ich diese mit meinen übrigen 90 Tala noch bezahlen konnte. Überraschenderweise kosteten diese aber nur 7,60 Tala, was 2,50€ gleicht. Ein Euro neunzig für das Antibiotikum und sechzig Cent für eine Packung Paracetamol - nicht gerade teuer J Später fragte ich dann Lea (gesprochen “Li”), wie viel ich denn eigentlich für die Behandlung zahlen müsse. Als er erwiderte, es seien lediglich 5 Tala, sprich 1,30€ , hab ich mich schon richtig gefreut, da ich für alles insgesamt nur 3,80€ ausgegeben habe anstatt ein bis zweihundert Euro wie erwartet.
Nachdem das alles erledigt war, ging es zurück zum Auto und zu Lea nach Hause. Auf dem Weg kaufte ich als Dankeschön für alle noch ein Eis, welches wir dann auf der Fahrt genossen. Dort angekommen,  relaxten wir alle erst mal und ich spielte dann ein bisschen mit Redmond, dem dreijährigen Sohn von Lea, der in der Schule immer alle mobbt :D Ich weiß echt nicht, was los mit dem ist, aber er nimmt echt alles in die Hand und wirft es um sich, hört kein bisschen auf seine Eltern und schlägt die Leute. War aber trotzdem ganz lustig, aber auch sehr anstrengend, sowohl physisch als auch psychisch. Da die Familie mich eingeladen hatte, noch mit ihnen den restlichen Tag zu verbringen, ging ich als nächstes mit Leas Frau ( ich hab leider ihren Namen vergessen J ) und Redmond rüber zu den Verwandten, wo wir die nächsten Stunden verbrachten, uns nett unterhielten und mit den Kindern spielten. Um sieben Uhr gab es dann endlich Essen. Neben dem typischen Chicken und Taro gab es noch Reis, Truthahn und Lamm. Dies ist ziemlich teuer in Samoa, aber was macht man nicht alles, um die “palagis”, die Ausländer, zu beeindrucken. Denn jeder Einheimische probiert, seine Familie sowie sein Land von der besten Seite zu zeigen, sodass wir uns auch wohlfühlen und kein schlechtes Bild von ihnen bekommen.
Nach dem superleckeren und besonderen Essen gab es noch ein Tee, bevor sie mich alle zusammen nach Hause brachten,  wo ich von Dennis und dem französischen Pärchen empfangen wurde. Da es schon relativ spät war, ging es auch nach einem kurzen Smalltalk schon ins Bett und so ging ein ereignisreicher, schöner aber auch schmerzhafter Tag zu Ende.
Am nächsten Morgen stand ich schon um kurz vor sieben auf, da das Betäubungsmittel nachgelassen hatte und es ein unangenehmes Gefühl im Knie war. Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Franzosen, welche mir mitteilten, dass sie gleich wieder abreisen wollten. Ich persönlich fand das aber jetzt auch nicht so schlimm J Aber wer sich beschwert, dass es zum Essen kein Appetiser und kein Dessert gibt und der Strand so weit weg ist, der ist hier echt am falschen Platz. So war ich auch schon wieder alleine. Da ich meinem Knie erstmal nicht arbeiten konnte/durfte, musste ich zwangsweise den ganzen Tag gammeln. So wurde Musik gehört, gesonnt, Mittagsschläfchen gehalten und im Sessel relaxt. Ziemlich langweiliger Tag, muss man schon sagen.
Am Sonntag wurde erst einmal ausgeschlafen, bevor ich mir mit Dennis die Bibel mal genauer anschaute. Denn in Samoa ist die Religion, genau wie Kirche und Bibel ein sehr wichtiger Teil der Kultur. Und da die Kinder schon ab der Vorschule mit Bibelkunde anfangen, wollte ich gerne mal wissen, wie genau denn der Unterricht ausschaut. Also bereitete Dennis für mich den Psalm 23 (Der Herr ist mein Hirte) vor, welcher hier ebenfalls einer der wichtigsten beziehungsweise bekanntesten Bibelstücke ist. Nach gut zwei Stunden Analyse des Psalms auf Personen, Adjektive, Beziehungen, Schreibweise et cetera war die Bibelkunde-Session vorüber, denn Dennis musste sich auf zum Airport begeben, um ein Pärchen aus Österreich abzuholen. Derweilen genoss ich die leckeren Pancakes, die wir zuvor gemacht hatten und rätselte dabei ein bisschen in meinem Sudokuheft rum.
Als dann Lena und Flo, die beiden Österreicher ankamen, unterhielten wir uns erstmal eine Weile miteinander - natürlich auf Englisch J. Dann bat Dennis uns, die Limousine zu putzen, da er m kommenden Tag einen Chauffeur-Job erledigen musste. So schnappten Flo und ich uns Eimer und Schwamm und schrubbten drauf los. Im Anschluss daran genoss ich noch einmal die Sonne, bevor wir alle beim Abendessen halfen. Diesmal gab es leckere Chickensuppe zur Abwechslung.
Den Montag wurde dann wieder einmal ausgeschlafen, ich konnte ja schließlich eh nicht arbeiten. Als ich dann gegen zehn Uhr aufstand, frühstückte ich genüsslich und machte mich dann langsam an das Geschirr, welches noch gespült werden musste. So konnte ich wenigstens ein bisschen Arbeit abnehmen. Im Anschluss daran hab ich ein bisschen die Sonne genossen, wir machten uns gemeinsam ein Kokosnuss-Smoothie und entspannten für die nächste Zeit auf der Couch. Zum Abendessen hatten wir uns Curry überlegt. So machte einer den Reis, einer das Chicken, einer spaltete die Kokusnüsse und der andere machte daraus die Kokosnusscreme. Am Ende hatten wir so ein superleckeres Chicken-Curry, was wir alle sichtlich genossen. Nachdem alle satt waren, erklärte Dennis uns ein Kartenspiel namens “Oh Hell” und so spielten wir alle für den Rest des Abends Karten zusammen. Ist ja klar, wer gewonnen hat :D
Den Dienstag wurde dann eigentlich nur gearbeitet, da es meinem Knie endlich wieder besser ging. Natürlich musste ich noch immer ziemlich vorsichtig sein, aber ich konnte wieder arbeiten! So stand ich um 7 Uhr auf, frühstückte und machte mich gleich raus an die Arbeit. Heute wollte die Terrasse saubermachen und alles drumherum aufräumen.
Am Arbeiten :)
So fuhr ich Schubkarre für Schubkarre von A nach B und die Haufen wurden größer und größer. Mal war es Holz, mal Müll, mal Unkraut oder auch mal Kokosnüsse, alles mögliche räumte ich auf. Nachdem ich das Aufräumen satt hatte, machte ich mich weiter an den Umu - Den Zaun an der Vorderseite wollte ich gerne bauen. Also holte ich mir die nötigen Bretter, schnappte mir einen Baumstamm und sägte ihn mir zurecht. Da ja alles auch schön stabil sein sollte, musste ich mal wieder zwei Löcher buddeln und die zwei zurechtgeschnittenen Pfosten in der Erde vergraben. Nun noch die Bretter dran und fertig! Sieht schon viel besser aus jetzt! Am Abend sollte es dann Hühnchen mit Gemüsesuppe geben. Blöderweise ging uns dann aber das Gas aus und wir standen da mit dem Topf voller Suppe und der Pfanne, hatten aber keine Ersatzflasche Gas. Also entschieden wir uns kurzerhand, ein Lagerfeuer zu machen und dort unser Essen zu kochen - schließlich waren wir ja alle hungrig!
Am Kochen
So holte einer das Feuerholz, einer Stahl für den Topf und einer Licht, damit wir auch was sehen. Mit trockenen Kokosnussschalen brachten wir das Feuer zum brennen und nachdem es einige Zeit gebrannt hatte und es heiß genug war, konnten wir auch endlich das Essen auf unsere provisorische Stahlkonstruktion stellen und anfangen zu kochen. War ein richtig schönes Erlebnis, mal so zu kochen, wie es die Samoaner alle tun!
Nun konnte endlich gegessen werden, leider aber nur mit Taschenlampe, da zu dem nicht vorhandenen Gas auch noch der Strom ausgefallen war. Trotzdem war es ein richtig leckeres Essen, was wir alle genossen haben! Als der Strom dann wieder da war, machten wir uns unseren eigenen Likör aus frischem Cocoa, Vodka und Zucker. Bei einem kleinen Gläschen spielten wir dann noch einige Partien Karten und machten uns anschließend ins Bett.
Der nächste Tag begann schon morgens um 7:30 mit Unkraut jäten und dem Wegräumen von dem ganzen Müll, den der Zyklon im Dezember letzten Jahres verursacht hat. Schubkarre für Schubkarre mit leeren Flaschen und Dosen, kaputten Fliesen oder verrosteten Stahlteilen fuhren wir so auf die temporäre Mülldeponie. Auch einen Stapel voller Kokosnussschalen und unerwünschten Pflanzen errichteten Flo, Lena und ich. Hatte ich drei Stunden gearbeitet, war es auch genug für heute und so schnappte ich mir mein Handtuch, Sonnencreme und legte mich erstmal für eine Weile in die Sonne. Nach einer schönen kalten Dusche planten wir alle die nächsten Tage und danach legte ich mich auch wieder schlafen, weil die Sonne mich so fertig gemacht hatte. Im Anschluss hab ich mich dann aufgerafft und mein Blogeintrag angefangen zu schreiben, bis es Zeit zum Essen war. Heute sollte es Pizza geben, ein richtiges Luxus-Essen in Samoa! Aber nicht normal im Ofen, sondern im Pizzaofen, den andere Volunteers gebaut hatten. Eine einfache stählerne Tonne, welche horizontal zementiert wurde und von unten befeuert werden kann. Also machten Flo und ich uns an das Feuer und heizten so den Ofen mal richtig auf während Lena und Dennis sich um die Pizza kümmerten. Als alles ready war, konnten die Pizzen auch endlich in den Ofen. Als wir die Pizzen tauschen wollten, ist uns die eine Pizza leider vom Spaten auf den Boden vom Ofen gefallen. So stellten wir die andere Pizza schnell ab und probierten vergeblich, die Pizza zu retten. Lediglich das Brot war noch in Ordnung. Als wir dann die andere wieder reinschieben wollten, mussten wir feststellen, dass die Hunde einen ordentlichen Teil der Pizza angefressen hatten..hätte ja auch nicht schlimmer kommen können.. So hatten wir statt zwei großen Pizzen nur noch eine kleine und ein Teig. Aber was solls, wir habens nahmens mit Humor und genossen unseren restlichen Teil der superleckeren Pizza. Jetzt lernt man das Essen erstmal zu schätzen, was man sonst zuhause für selbstverständlich hält.
Unsere Kokosnüsse und Bananen
Am zweiten Mai habe ich dann erstmal wieder richtig entspannt und wirklich nix gemacht. Die anderen sind in die Stadt einkaufen gefahren. Da ich das aber schon kannte und nicht wirklich Lust hatte, legte ich mich wieder ins Bett und relaxte ordentlich. Dann wurde sich natürlich wieder einmal gesonnt, ein bisschen Musik gehört oder Sudokus gelöst. Als die drei dann gegen späten Nachmittag wiederkamen, gab es allerlei Überraschungen. Zig Bananen, zehn Liter Eis, einen ganzen Hai..echt cool! So schnappte sich jeder erst einmal eine Banane, bevor wir den Hai ausnahmen und das Essen vorbereiteten. Verdammt lecker war dieser Hai, echt was richtig besonderes, zumal Hai in Samoa eigentlich verboten ist ;-)
Gestern wurde dafür aber mal wieder ordentlich gearbeitet. Das ganze Zitronengras sowie die kleinen Palmen entfernten wir, während ich anschließend Steine sammelte und daraus eine echt schöne Mauer bildete. Jetzt wurde noch die Erde weggetragen, sodass am Ende des Tages eine große ebene Fläche zu sehen war. Gegen Dämmerung hatte ich noch den Spontaneinfall, das restliche Holz zu verwenden. So baute ich dann kurz drauf los und nach einer halben/dreiviertel Stunde kam ein kleines Schlafhäuschen für die Hunde raus. Nach dem Essen wurde nun einige Zeit mal wieder Karten gespielt. Diesmal erklärten wir Dennis das Spiel “Arschloch”, was die meisten von euch bestimmt kennen werden.  Gegen Mitternacht musste Dennis dann noch mal zum Airport fahren, um Sarah, eine Backpackerin aus Frankreich, abzuholen. Aber da waren wir alle schon am schlafen.
Heute morgen ging es dann erstmal vor den Laptop, um mal wieder alles abzuchecken. Nachdem dann auch mal Sarah Hallo gesagt wurde und wir alle einen superleckeren Smoothie hatten, gings auch schon wieder raus in die Hitze, um im Garten weiterzuarbeiten. Zuerst machte ich mich aber weiter an den Umu, um die Spüle zu bauen. So holte ich eine große Holzplatte und sägte sie mir zurecht. Als ich dann das Waschbecken eingesetzt habe, habe ich gedacht, das reicht sofern erst mal. Jetzt gab es erstmal Pancakes-mhmmmm! Mit einem vollen Magen wurde dann wieder draußen weitergearbeitet, diesmal steckte ich erstmal die Beete ab, die ich gerne haben würde. Nach mehrerem Umstecken war ich dann auch zufrieden und so ging es ans Umgraben. Dies hält man leider nicht solange durch bei 34 Grad in der Sonne. So endete dann auch mein Arbeitstag und ich konnte mein alltägliches Workout starten. Völlig kaputt ging es dann unter die Dusche und vor den Laptop, wo ich jetzt schon wieder seit einer Weile sitze. Gleich gibt es dann lecker Essen und bestimmt noch eine Runde Karten!
Morgen haben wir organisiert, dass wir mal ein Blick in den Gottesdienst haben dürfen, der hier nicht wie üblich eine Stunde geht, sondern von 10 Uhr bis Mittag. Danach geht’s zu einer einheimischen Familie, wo wir alle zusammen ein festliches Essen haben werden und uns alle danach ausruhen.
Ich bin sehr gespannt!!

Bis bald!