Mittwoch, 3. Juli 2013

Schafe, Schafe, Schafe.. :-)











Am Samstag, dem 22.Juni arbeiteten Max, Nathan und ich diesmal ausnahmsweise nicht,  denn es ging zum Shoppen ins 100 Kilometer entfernte Parkes, der nächsten größeren Stadt hier in der Umgebung. Nachdem Nathan beim Frisör fertig war, kauften sich beide ein neues Smartphone, bevor wir alle gemeinsam beim Pizza Hut ein All-You-Can-Eat Menü bestellten. Waren die Magen ordentlich gefüllt, kauften wir alle ein paar neue Klamotten und machten uns im Anschluss in den Supermarkt, um den wöchentlichen Einkauf zu erledigen. Dann ging es am Abend auch schon wieder zurück auf die Farm, wo leckere Wraps auf uns warteten, die wir bei einem spannenden Film genossen.
Da den vergangenen Tag nicht gearbeitet wurde, mussten wir am Sonntag ran. So holten Max und ich die Quads am Morgen raus und begannen, die Schafe in die "sheepyards" zu treiben, da die nächsten Tage "lambmarking" angesagt war, was soviel bedeutet wie: den Lämmern eine Spritze zu geben, ein Stückchen Ohr abzuschneiden, Schildchen in das Ohr stechen, die Hoden abzuklemmen, eine besondere Flüssigkeit einzuführen sowie den Schwanz  mit einem gasbetriebenen Messer abzuschneiden.  Ganze drei Stunde fuhren wir mit den Quads durch den Busch, bevor alle Schafe mit ihren Lämmern an dem richtigen Ort waren. Jetzt gab es erstmal eine kleine Pause, in der wir lecker Mittagessen hatten und Xbox spielten. Am Nachmittag ging es aber dann auch schon wieder raus auf die Quads, da nun die Schafe von einem anderen Feld in die "sheepyards" getrieben werden mussten. 
Meine Schwarzwälder Kirschtorte
Nach weiteren zwei Stunden war die Arbeit für den Tag auch getan. Lediglich ein paar kleine Vorbereitungen für den nächsten Tag mussten noch getroffen werden, bevor wir die Füße hochlegen konnten. Ich nutzte aber die Zeit, um für Max eine weitere Schwarzwälder Kirschtorte zu kreieren :)
Der Montag wurde dann wie üblich, um acht Uhr gestartet. Gemeinsam fuhren wir zu den Schafen, wo wir die nächsten sechs Stunden mit dem "lambmarking" beschäftigt waren. Jeder hatte eine fest zugeteilte Aufgabe, der eine fing die Schafe, der andere gab die Spritze... Ich war für das Zuführen der Flüssigkeit zuständig. Ich öffnete den Mund der Lämmern mit der einen Hand und spritzte die Flüssigkeit mit der anderen Hand direkt in den Rachen, sodass die Tiere es automatisch schluckten. Lamm für Lamm ging es so die nächsten Stunden weiter, bis wir gegen zwei Uhr mit allen Lämmern durch waren. Nach ein wenig Pause fuhr ich dann mit Max in die Stadt, um ein neues gasbetriebenes Messer zu kaufen, da das andere den Geist aufgegeben hatte. Jetzt noch ein kleines Workout und dann ging es auch relativ zügig ins Bett.
Den nächsten Morgen wurde dann mal wieder gepooperscoopt, sprich der Hundekot entfernt. Nachdem Scotty und ich den Job erledigt hatten, schnappte ich mir ein Pick-Up und lud sämtliche Mülltonnen sowie anderen Müll wie Hundescheiße, tote Kängurus oder Heizungen auf und fuhr mit Nathan auf die Müllkippe, wo wir alles entsorgten. Danach ging es wieder zusammen mit Max und den Hunden auf die Quads, mit denen wir heute über tausend Schafe zusammentreiben mussten, was natürlich seine Zeit dauerte. Leider mussten wir dabei auch ein kleines Lamm umbringen, da es nicht richtig laufen konnte und somit nicht verkauft werden kann. Waren wir auch mit dieser Herde fertig, beendeten wir die Arbeit für den Tag und kochten gemeinsam.
Am Mittwoch war es dann wieder Zeit zum "lambmarking" der Schafe, die wir am vorigen Tag in die "sheepyards" getrieben hatten. Zuerst jedoch mussten die Lämmer von ihren Müttern getrennt werden und die Schafe ohne Lamm aussortiert werden. Dann konnte es auch losgehen. Da diesmal keine spezielle Flüssigkeit zugeführt werden musste, war ich an dem Tag mit dem Fangen der Lämmer dran, sprich das Lamm packen und auf das Fließband legen. Aber wie das "lambmarking genau aussieht, könnt ihr ja im Video sehen:

Nachdem wir dann am Nachmittag mit den insgesamt knapp 500 Lämmern fertig waren, mussten Max und ich erneut aufs Quad und die Schafsherde für den nächsten Tag zusammentreiben. War diesmal leider nicht ganz so spaßig, da es die ganze Zeit regnete. Nach leckerem Omelette gingen wir dann dafür den Abend "Spotlight-Shooting". Ausgerüstet mit Scheinwerfer, Shotgun und Scharfschützengewehr hielt ich so hinten auf der Ladefläche Ausschau nach Kängurus, Hasen oder anderen Tieren. Am Ende war unsere Beute dann ein Wallabe, also eine Art Känguru, sowie ein Hase.
Der Donnerstag war dann der dritte und somit vorletzte Tag der "lambmarking"-Woche. Diesmal waren wir wesentlich schneller und so packten wir knapp 400 Lämmer in weniger als drei Stunden. Nach dem Säubern und Wegschmeißen der Schafsschwänze musste nun leider ein weiteres Lamm geschlachtet werden, da es ein gebrochenes Bein hatte und so praktisch nichts mehr wert ist. Also erklärte mir Max den Ablauf, wie man ein Schaf richtig hält und ihm anschließend Kehle durchschneidet. War ein nicht so schönes Gefühl, es getan zu haben, aber schließlich ist es der Job eines Farmers. Nachdem es ausgeblutet war, schnitten wir noch die Beine für die Hunde ab und brachten es anschließend auf den Schafhaufen.  Nun ging es weiter mit dem letzten Mal Schafe treiben. Glücklicherweise waren es nicht viele, sodass es nicht einmal zwei Stunden dauerte, bis der Job erledigt war. Am Abend spielten Max, Nathan und ich noch ein bisschen Xbox und schauten eine der vielen Dvds, bevor es mal wieder ins Bett ging.
Am Freitag wurde leider nix mit "lambmarking", da es die ganze Nacht geregnet hatte und der Regen am Morgen fortsetzte, was die Arbeit mit Schafen unmöglich macht. So arbeiteten wir den Vormittag die meiste Zeit in der Werkstatt und räumten ein wenig auf, sortierten die verschiedenen Schrauben und Nägel oder stapelten Holz ordentlich auf.
Der Truck zum Schafe transportieren
Nachdem das Wetter einigermaßen okay war, fuhren Max, Tim und ich gemeinsam in die Stadt, um Tims neues Auto abzuholen sowie weitere Erledigungen wie Post etc. zu machen.  Am Abend puzzelten Nathan und ich mal wieder ein bisschen und Nathan machte mir ein "Spider", sprich Vanilleeis zusammen mit CocaCola. Nicht direkt mein Geschmack, aber definitiv mal was anderes. :)
Den Samstag regnete es tagsüber eigentlich die ganze Zeit, sodass der Tag relativ entspannt war. Angefangen wurde in der Werkstatt mit ein bisschen Aufräumen, bevor wir dann am Auto von Max rumschraubten und den Fensterkurbler austauschten. Mehr wurde dann auch nicht wirklich gearbeitet. Ich ging im Anschluss noch joggen und dann puzzelten wir mal wieder.
Am Sonntag war dafür wieder mehr los. Begonnen wurde mit dem Füttern der Tiere, was bedeutete, dass mal wieder in s Silo geklettert werden musste.. Dann noch ein Heuballen auf die Ladefläche und ab zu den Schafen und Kühen. Bei dem Füttern der Schafe blieben wir aber dann dummerweise mit unserem Pick-Up so tief stecken, dass mehr als der halbe Reifen im Schlamm war.
hier steckten wir fest...
Leider waren wir ca 7 Kilometer entfernt und wir hatten kein Empfang. Also machten wir uns auf  den Weg zu den anderen Autos, die schon seit mehreren Jahren dort stehen und nicht mehr benutzt werden. So bauten wir die Batterie aus dem einen, pumpten das Benzin aus einem anderen Auto raus, jedoch schafften wir es nicht, ein Auto zum laufen zu bringen. Zuletzt versuchten wir uns dann an dem Traktor. So füllten wir Wasser nach und bauten die Batterie aus dem feststeckenden Auto aus. Immerhin startete er schonmal. Jetzt hatten wir aber blöderweise einen platten Reifen. Gottseidank fanden wir aber dann in der verlassenen Werkstatt (der Teil der Farm ist gemietet von einem anderen Farmer) einen Luftkompressor, sodass wir auch dieses Problem lösen konnten. Dann fanden wir auch noch ein Stahlseil, mit dem wir dann nach knapp drei Stunden Tüftelei endlich das Auto abschleppen konnten. Zuhause angekommen wurde noch schnell etwas gegessen, bevor Max, Nathan und ich gemeinsam zum Flughafen in Condobolin fuhren. Am Airport trafen wir dann Bruce, ein Freund von Max, mit dem wir das kleine Flugzeug aus dem Hangar holten. Nach kurzem Routine-Check ging es dann auch schon auf die Rollbahn und kurze Zeit später in die Luft.
Ich, Max und Nathan vor der kleinen Maschine
Insgesamt knapp eine Stunde flogen wir herum, umkreisten die Farm  mehrere Male und schauten sie uns aus der Vogelperspektive an. War echt richtig cool, mal mit einer minikleinen Maschine für nur 4 Personen zu fliegen, auch wenn ich die größeren Flugzeuge ja bevorzuge :)
Beim "Bottle-Shooting"
Wieder auf der Farm, schnappten wir uns die Waffen und fuhren zusammen mit Scott auf die Müllhalde, wo wir anschließend eine Competition hatten, wer die meisten Flaschen abschießen kann. Wie nicht anders zu erwarten, gewann ich mit 8/10 Flaschen, gefolgt von Scotty 6/10 sowie Max und Nathan 5/10. :) Den Abend kochten wir dann noch ein leckeres italienisches Pastagericht und schauten, wie fast jeden Abend, einen Film. Somit ging ein weiterer schöner Tag zu Ende.
Der Montag begann dann wieder einmal mit dem Klettern ins Silo, da die Schafe, wie jeden Tag, gefüttert werden mussten. Nachdem das erledigt war, arbeiteten wir in der Werkstatt weiter und misteten eine weitere Ecke voller Ramsch aus. Als wir dann Mittag gegessen hatten, war die Couch der nächste Arbeitsplatz , da es nicht wirklich was zutun gab. Gegen späten Nachmittag ging es dann mit Scotty auf die Quads und dann auf den Racetrack, der auch bei der Condo 750 (eine 750km lange Rallye quer durch die Gegend hier). Nachdem wir mit den Quads ordentlich durch den Busch gedüst und gedriftet sind, haben wir uns das Gewehr geschnappt und uns auf die Suche nach Hasen und Kängurus gemacht. Leider wurde es aber zu schnell dunkel, so dass wir nicht lange jagen waren. Hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht!
Gestern war der Boden wieder einigermaßen trocken von all dem Regen, sodass wir endlich die letzte kleine Schafsherde in die "sheepyards" zum "lambmarking" treiben konnten. Doch zuerst wurden erst einmal mit Tim die Schafe und Rinder gefüttert. Dann trieben Nathan und ich die circa hundert Schafe in die kleinen Gehege und bereiteten mit den anderen zusammen alles vor, um die letzten Lämmer zu "bearbeiten". :-) Ich war mal wieder mit dem Fangen der Lämmer dran. Diesmal waren es aber nur knapp fünfzig Tiere, sodass wir in einer halben Stunde auch schon mit allem fertig waren. Nach meinem Workout und einer schnellen Dusche skypten wir alle mit Katy, der Backpackerin hier von letztem Jahr. Dann setzte ich mich an meinen Blog, bevor es mal wieder zu Bett ging.
Heute war hingegen wieder ein ruhiger Tag. Nach dem all die Hunde gefüttert und die Gehege von dem Hundekot befreit waren, suchten wir auf dem etwas weiter enfernten, 400 Hektar großen Feld voller Busch nach vier Schafen. Nach langem Suchen fanden wir neben zahlreichen Emus und Kängurus auch die gesuchten vier Schafe, welche wir anschließend mit dem Anhänger nach Hause brachten. Bevor es dann Mittag gab, säuberte ich noch die Hundegehege mit dem Hochdruckreiniger. Dann war es Zeit, um weitere Schafe auf ein anderes Feld zu treiben ,was Tiff, Scotty und mich weitere zwei Stunden kostete. Zu guter letzt wuschen Nathan und ich noch ein Auto zusammen und begaben uns im Anschluss gemeinsam ins Haus, wo wir momentan lecker Reis mit Gemüse und Chicken kochen.


Jetzt sind es nur noch wenige Tage auf der Boxdale-Farm hier in Condobolin und dann ist Australien auch abgehakt und es geht langsam wieder in Richtung Heimat. Yeaaah :)

Dienstag, 18. Juni 2013

Back to Aussie !!

Naa ihr,
nach mehreren vergeblichen Versuchen, endlich meinen Blog für euch zu schreiben, nehme ich mir dann heute auch mal wirklich Zeit. Will man nämlich einmal seinen Blog schreiben, wird man immer abgelenkt und spielt stattdessen Billard, schaut den ein oder anderen Film oder man spielt mit den Hunden. Wie das halt so ist.... :)
Seit knapp zwei Wochen bin ich nun schon wieder in Australien, in denen ich meine längste Zugfahrt hinter mich gebracht, den Süden Australien erkundet sowie eine erneut traumhafte Zeit auf der "Boxdale"-Farm verbracht habe.
Doch erst einmal fütterte ich noch die Alpacas in Auckland, Neuseeland, für ein paar Tage. Viel gab es nicht mehr zu tun. So verbrannten wir mehrere Haufen Gartenabfälle, wechselten den Fuß-Verband des kleinen Alpacas Jessica oder ich befreite die Gehege von Stöcken und Disteln. Dafür hatten wir aber am Abend nette längere Gespräche, ich erzählte ihnen von meiner Reise oder wir schauten gemeinsam einen Film.
Am Montag, dem dritten Juni verabschiedete ich mich dann schweres Herzens von Ralph und Ross, die mich zuvor noch in die Innenstadt von Auckland gebracht hatten. Nun ging es die letzte Nacht noch einmal in ein Hostel, um noch einmal letzte Erledigungen zu machen. So ging ich den Abend dann einkaufen und kaufte ein paar Kleinigkeiten zu essen oder surfte ein bisschen im Internet. Den nächsten Tag war es dann soweit: Sachen packen, in den Bus springen und ab zu Flughafen - denn heute sollte es zurück nach Australien gehen. Nach kleinen Komplikationen beim CheckIn ging es gleich in den DutyFree-Shop rumstöbern, schließlich hatte ich noch knapp zwei Stunden Zeit bis zum Boarding. So blätterte ich durch mehrere Magazine, las den ein oder anderen Artikel - kaufen tat ich aber nichts :-) die restliche Zeit unterhielt ich mich mit einem älteren Mann aus Neuseeland, bis es dann um viertel vor fünf in die Boeing 777-300 ging. Jetzt wurde es sich bequem gemacht, die Kopfhörer wurden rausgeholt und der erste Film gestartet.
Zu schnell verging die Zeit, bis der Flieger auf australischem Boden landete. Jetzt wurden erstmal meine Gepäckstücke geholt, welche anschließend von der Biosecurity genau unter die Lupe genommen wurden und dann fuhr auch gleich der Zug in die Innenstadt von Brisbane. Nach ein paar Minuten Walk von dem Hauptbahnhof zu meinem Hostel entspannte ich erstmal und unterhielt mich im Anschluss mit meinen Zimmerkollegen, bevor es dann auch ins Bett ging.
Den nächsten Tag ging es früh morgens zuallererst in den Supermarkt, schließlich brauchte ich Essen für die kommende lange Zugfahrt. War der Einkauf erledigt, wollte ich wenigstens mal die Innenstadt von Brisbane sehen und so lief ich ein paar Kilometer an dem Fluss entlang, bis ich an dem Markt sowie der großen Einkaufsstraße angelangt war. So schlenderte ich die nächsten Stunden ein bisschen herum, ging in viele Läden oder schaute verschiedenen Streetperformern zu. Gegen zwei Uhr ging es dann zurück zum Hostel, wo ich schnell ein Joghurt mit Müsli und Bananen aß, meine Sachen schnappte und mich wieder auf zum Hauptbahnhof machte. Nachdem mein Gepäck eingecheckt wurde, ging es los mit meiner insgesamt 29 Stunden Fahrt von Brisbane nach Condobolin.
Zuerst waren es fünf langweilige Stunden im Bus, bevor es die Nacht über im Zug weiterging. Bis auf ein paar angefangene Sudokus schlief ich die meiste Zeit oder schaute aus dem Fenster. Als ich dann in der Früh aufwachte, weil der Zug hielt, sah ich, dass es mein Umsteigebahnhof war. Schnell stopfte ich also meine Sachen in den Rucksack und machte mich auf zur Tür. Und wie es immer so ist, fuhr der Zug gerade an, als meine Hand den Knopf berührte. Auch die Kontrolleurin wollte mir nicht mehr die Tür öffnen... Nun fuhr ich also schwarz weiter nach Sydney. Nachdem ich mich dann erkundigte, wie ich am schnellsten zu meinem Anschlusszug komme, ging es mit dem nächsten Zug zurück zu dem gewünschten Bahnhof, wo ich dann glücklicherweise kurze Zeit später in meinen Zug einsteigen konnte. Gerade noch einmal Glück gehabt! :) Nun waren es nur noch vierzehn Stunden bis zum Ziel.. Auch in diesen Stunden passierte nichts Außergewöhnliches. Da mein Handy leider kaputt ist, konnte ich noch nicht einmal Musik auf der Fahrt hören, sodass meine Reise von großer Langeweile geprägt war. Gegen halb acht abends, nach knapp neunundzwanzig Stunden Sitzen kam ich endlich in Condobolin an. Da ich Max und Nathan ausgerichtet hatte, ich käme mit dem Zug anstatt mit dem Bus, musste ich bis zum großen Wiedersehen jetzt nur noch zum Bahnhof laufen. Dort angekommen wartete ich noch ein Moment bis die beiden um die Ecke kamen. Voller Freude ging es nun die 34 Kilometer zurück auf die Farm, wo wir uns noch ein wenig unterhielten, bevor wir ins Bett gingen. Schließlich hatten ich einen langen Tag hinter mir und einen weiteren vor mir. Denn am nächsten Tag sollte unser Roadtrip in den Süden Australiens losgehen.
Unser Schlafplatz :)
Nach kurzem Wiedersehen mit Tim und Sue sowie Tiff und Scott fuhren wir gegen zehn Uhr los in Richtung Casterton, der Stadt, in der der nationale Kelpie-Wettbewerb stattfindet. Kelpies sind eine bestimmte Hunderasse, die besonders für die Arbeit mit Schafen geeignet und so sehr beliebt bei all den Farmern sind. Insgesamt knapp 1000  Kilometer ging es an dem Freitag durch Australien, wovon einige hundert Kilometer wirklich nichts, also echt gar nichts, zu sehen war. Lediglich eine Straße mit nichts außer kleinen heufarbenen Gräsern. Und damit die Fahrt auch so richtig Spaß macht, spielten wir das Spiel "Windmill". Immer  wenn jemand eine Windmühle sieht, zeigt er schnell in die Richtung und ruft laut "Windmill". Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt :) Das gleiche spielten wir mit "Spotos", was nichts anderes ist als gelbe Autos, sowie "Wheels", sprich wer Räder am Eingang seines Hauses hat. Ziemlich simpel, aber jede Menge Spaß.
Am Abend kamen wir dann endlich in unserem gemieteten Haus an, einem Haus ohne Möbel :).
Unser Roadtrip-Auto; im Hintergrund die tolle Landschaft :)
Glücklicherweise gab es aber einen Kamin, welcher bereits angemacht wurde. So packten wir unsere Swags aus, eine Art Schlafsack mit Matratze drinnen und laberten noch ein bisschen.
Die nächsten Tage verbrachten wir viel Zeit in der Innenstadt von Casterton, wo der ganze Wettbewerb ausgetragen wurde. So fieberten wir bei den Sprints, dem Hochsprung und dem Hill climb mit oder schauten den Kelpies bei der Arbeit mit Schafen zu. So was von unglaublich, was die Hunde alles drauf haben! Am atemberaubendsten war mit Abstand der Highjump. Ein Hund schaffte es, unglaubliche 2,32 Meter hoch zu springen. Die Abende verbrachten wir dann vor unserem schön warmen Kamin, brateten uns Steaks mit unserem Campingkocher und tranken lecker Bier dazu. War echt unglaublich witzig zusammen. Am Montag ging es dann nach drei Nächten wieder auf den Rückweg. Wir stoppten hier, machten eine Pause da, hörten laut Musik und setzten unsere Competition in "Windmill" etc. fort. Als es dann dunkel wurde und wir nicht mehr wirklich Lust hatten zu fahren, mieteten wir uns in der nächstgrößeren Stadt ein Bungalow und schliefen dort die Nacht über, bevor es am nächsten Tag wieder zurück auf die verregnete Farm ging, auf der ich mittlerweile schon seit über einer Woche bin.
Dooby - mein Lieblings-Puppy
Da es zum ersten Mal in diesem Jahr richtig regnete, konnte wir die ersten drei Tage nicht allzu viel machen, da ja schließlich alles nass war. So machten wir uns erst einmal an den Hausputz, schrubbten die Fenster, saugten, wischten Staub, machten die Wäsche, bevor abends dann gemeinsam gekocht, Billard gespielt oder Filme geschaut wurden. Weiter gings die nächsten Tage mit dem Ausmisten sowie Aufräumen der Arbeitshalle mit all den Werkzeugen, Fahrzeugen, Geräten etc. So fuhren wir mit dem Gabelstapler Schränke und Bretter, Tonnen und Metall herum, sortierten Metall und Reifen ordentlich nach ihrer Größe und parkten die Motorräder und Quads ordentlich auf ihren neuen Parkplätzen. Nachdem die Vormittage mit dem Aufräumen gefüllt waren, arbeiteten wir die letzten Stunden im Nachmittag mit den Hunden. So machte ich mich mal wieder an das pooperscoopen der Hundegehege und sammelte die ein oder anderen Häufchen auf. Außerdem mussten wir einige Welpen noch waschen, da sie am kommenden Tage verkauft werden sollten.
Hatte ich mal nichts zu tun, spielte ich mit den Hunden oder puzzelte ein bisschen - so wie jeden Abend. Am Donnerstag Abend jedoch  holte dann jeder seinen Laptop und wir spielten gemeinsam Age of Empires bis in die Nacht hinein. War echt richtig richtig spaßig, auch wenn es jetzt nicht mein Lieblingsspiel Nummer 1 ist.
Am Freitag mussten dann mal wieder Kühe gecheckt werden. So hüpften Max und ich in den Pickup und drifteten durch die nassen Felder oder jagten ein paar Kängurus,  natürlich während wir  die Kühe im Auge behielten. Alle Kühe und ihre Kälber waren noch da und so konnte es gleich zum nächsten Job gehen, dem Füttern der Schafe. Denn momentan ist nicht wirklich viel Gras zu Fressen übrig, sodass die Schafe Heu und Getreide bekommen. Nachdem wir mit dem Gabelstapler die Heuballen aufgeladen hatten, ging es zu der ersten Herde, die schon auf uns zugerannt kamen. Nachdem das Heu verteilt war, mussten die andere Schafsherde, bestehend aus über 500 Schafen, gefüttert werden. Dazu mussten wir den Anhänger voll mit dem Getreide aus dem Silo füllen. Blöderweise ist das Silo aber fast leer, was bedeutete, dass wir in das Silo reinklettern mussten. So nahmen wir uns je ein Rächen und rächten all das Getreide in die Mitte über die Öffnung, wo die Maschine das Getreide in den Anhänger befördert. Mit Klamotten voll Getreide ging es dann die Schafe füttern, welche ebenfalls schon auf ihr Essen warteten. Nun ging es ans Autowaschen, was durch das Säubern des Hundehäuschen abgelöst wurde. Staub und Spinnenweben wurden beseitigt, die Außengehege von Laub befreit. Am Abend kam dann Nick, der beste Freund von Max, mit seinem Bruder Sam. Bei lauter Musik spielten wir Billard gegeneinander, tranken das ein oder andere Bier und machten uns spät abends nach einer Eierschlacht noch lecker Lammsteaks auf dem Grill. :) Nach einem echt lustigen Abend ging es dann auch endlich ins Bett.
Da die beiden Freunde von Max da waren, arbeiteten wir nicht wirklich und schliefen etwas länger. Nach spätem Frühstück, bestehend aus Bacon & Eggs,  fuhren wir gemeinsam ein paar Kilometer über die Farm, bis wir zu dem Auto kamen, welches wir wieder fahrtüchtig machen wollten. Denn dies war das Fun-Auto auf der Farm, welches ausschließlich zum Driften benutzt wird. Aber auch zum Kängurus jagen ist es gut geeignet, denn Max und Tim haben extra Stühle dafür auf den Kofferraum geschraubt, worauf einer dann mit der Shotgun sitzt und schießt, während der andere fährt. Nachdem wir das Auto in die Werkstatt abgeschleppt hatten, reparierten wir das Leck in dem Benzintank, tauschten die Batterie aus und füllten sämtliche Flüssigkeiten nach. Dann hüpften wir alle ins Auto und drifteten für die nächsten Stunden über die Farm. Es hat sooo verdammt viel Spaß gemacht, auch wenn wir einmal zu schnell um die Kurve gedriftet sind und den ganzen Zaun umgefahren haben. :-)
Nachdem das Auto nach den vielen Hubbeln noch mehr gelitten hatte und nun auch der Öltank hinüber war, aßen wir erstmal und schauten TV. Max und ich machten uns dann aber auf und fütterten die Rinder mit ein paar Heuballen. Da die Schafe aber auch wieder gefüttert werden mussten und immer noch sehr wenig Getreide im Silo war, kletterten wir erneut rein und schaufelten das Getreide zusammen. Mehr Arbeit gab es an diesem Tag auch nicht wirklich, was ich jetzt nicht allzu schlimm fand ;) So schauten wir am Abend noch Django - Unchained, unterhielten uns ein bisschen oder puzzelten.
Der nächste Tag war ein Sonntag, sprich nur das Nötigste wird getan, wie zum Beispiel Tiere füttern oder die Hundegehege pooperscoopen.
Nachdem erneut ausgeschlafen, gefrühstückt und ein bisschen Fernsehen geschaut wurde,  war es aber auch mal Zeit, ein bisschen zu arbeiten. So nahmen Tiff und ich uns eine Gartenschere und stutzten die Weinreben, sägten mehrere Äste im Anschluss ab und räumten alles am Ende weg. Dann kam Scotty mit dem Gewehr und wir schossen ein bisschen in der Gegend herum, bevor wir alle gemeinsam einen weiteren Film schauten während wir zu Abend aßen..
Nick und Sam waren anschließend nach Hause gefahren, was bedeutete, dass es am Montag dann wieder richtig an die Arbeit ging. Die erste Aufgabe des Tages war das Pooperscoopen der Hunde, was mindestens alle zwei Tage erledigt werden sollte. Da die Erde immer noch nass von dem vielen Regen in der vergangenen Woche war, schaufelte ich mehrere Schubkarren mit Sand sowie Kies in die Gehege, um diese trocken zu halten und das Pooperscoopen angenehmer zu machen. Waren die Hundejobs erledigt, musste Holz für die Kamine gespalten werden. Mit der Ladefläche voll mit Feuerholz füllte ich die verschiedenen Holzvorräte wieder auf und fuhr dann anschließend zur Waschstation, wo ich nun den Pickup säuberte, sprich Müll aussortieren, staubsaugen, waschen.
Den Nachmittag fuhren Scotty und ich dann von Gehege zu Gehege und säuberten die Trinkgefäße für die Schafe, welche voll mit Getreide, Blättern und Schlamm waren.
Das wars dann auch für den Montag. Leider hatten wir nicht alle Jobs erledigen können, die wir uns am Morgen aufgeschrieben hatten. So blieben weitere Aufgaben für den nächsten Tag offen.
Nathan beim Wollepressen
Angefangen wurde in der "wool shed", wie die Hütte hier genannt wird, in der die Schafe geschoren werden. Da wir nächste Woche über 1500 Lämmer "bearbeiten" müssen, bereiteten wir schon mal alles vor, suchten alle Sachen zusammen und jäteten hunderte von Disteln außerhalb der Hütte. Schließlich sollen die Lämmer später nicht voller Stacheln sein :) Nachdem ich dann Nathan und Tiff beim Wollepressen geholfen hatte, ging es zum ersten Mal wieder aufs Quad. Yeaaah!! Warm angezogen düste ich dann mit Tiff in ein etwas weiter entferntes Feld, welches auf Schafe überprüft werden musste. So fuhren wir für einige Zeit durch das circa 200 Hektar große Feld und fanden schließlich eine kleine Gruppe von Schafen, welche wir anschließend in das benachbarte Feld treibten. Die nächste und letzte Aufgabe des Tages war wieder einmal im Silo - Diesmal mussten wir aber nicht nur einen kleinen Anhänger füllen, um die Schafe zu füttern, sondern gleich einen ganzen LKW voll. Also rächten Nathan, Max und ich Tonne für Tonne zusammen, bis der Lastwagen in der Dämmerung endlich voll war. Im Anschluss zog ich noch schnell mein Fitnessprogram durch, bevor ich mich für den Rest des Abends an meinen ersten Teil des Blogs setzte.
Gestern begann der Tag erneut in der "wool shed". Diesmal aber nur zum Pressen der Wolle, die beim Schafescheren angefallen war. Unglücklicherweise brachen wir ein Teil der Presse, sodass Nathan und ich einige Zeit brauchten, um diese wieder zum Laufen zu bringen. Gegen Mittag waren wir auch dann endlich fertig mit dem Job und fertig mit den Nerven, denn die Presse wollte nicht wirklich so funktionieren, wie wir es wollten. Dafür klappte dann aber immerhin alles beim Pooperscoopen :-)
die Müllabfuhr :)
Nach dem Mittagessen spielten Nathan und ich die Müllabfuhr und sammelten die verschiedenen Mülltonnen, die Tüten voller Hundekacke sowie unbrauchbares Metall und Reifen auf und fuhren alles auf die farmeigene Mülldeponie. Weiter ging das Aufräumen und Aussortieren in der Werkstatt. Auch hier gab es einiges an kaputtem oder unbrauchbarem Zeugs, sodass wir den Nachmittag damit verbrachten, den Mist wegzuräumen und die Werkstatt zu säubern. Kaum war die letzte Fahrt zur Mülldeponie beendet, ging es ins Wohnzimmer, wo der neue WLAN-Router auf uns wartete. Leider schafften wir es nicht, das Internet zum Laufen zu bekommen, dafür spielten wir aber zum ersten Mal alle drei zusammen Age of Empires ;)
Heute war dann eher ein ruhiger Tag, da Scott und Tiff sowie Sue und Nathan alle in der Stadt auf einer Weiterbildung waren. So blieben nur noch Max, Tim und ich sowie die ganzen Tiere übrig.
das Zerkleinern des Getreides
So starteten wir die Arbeit langsam gegen neun Uhr mit dem Zerkleinern des Getreides, da es so besser verträglich ist für die Schafe und Rinder. So beförderten wir mithilfe mehrerer Maschinen das Getreide von dem ersten LKW in die Zerkleinerungsmaschine, die die kleinen Stücke nun in einen weiteren Lastwagen transportierte (ich denke das erklärt sich von selbst, wenn man das Foto sieht). Da dies knappe zwei Stunden dauerte, nutzte ich die Zeit und putzte ein weiteres Auto - denn alle sind so gut wie immer voll mit Dreck und Staub :)


das Auffüllen der Essensvorräte für die Kühe
Den Nachmittag fuhr ich dann mit dem LKW das Getreide in die Fresscontainer für die Kühe, bevor wir alle einen kleinen Weg für das Wasser bauen mussten, welches vorletztes Wochenende einen ganzen Weg komplett überflutet hatte. Und da die Schafe über den Weg laufen müssen, aber nicht durch Wasser laufen, waren wir gezwungen,  das Wasser irgendwie loszuwerden - deswegen buddelten wir einen Graben in den circa 50 Meter entfernten Bach.
Jetzt nur noch die Hunde füttern und Feeeierabend! Zusammen mit Nathan, welcher bereits wieder zuhause angekommen war, kochten wir ein leckeres thailändisches Reisgericht und ich machte mich direkt nach dem Essen an meinen Blog.
Ich hoffe, euch gehts soweit allen gut und ihr genießt das mittlerweile schöne Wetter!
Bis bald!

Sonntag, 2. Juni 2013

Raus aus der Sonne und zurück in das kalte Neuseeland



Das war's!
Nun sind auch sechs wundervolle Wochen im traumhaften Samoa vorüber! Mit neugeknüpften Freundschaften und vielen tollen Erfahrungen ging es so vergangenen Montag braungebrannt zurück ins kalte Neuseeland. Und schon in zwei Tagen geht es weiter in das hoffentlich wärmere Australien :)


Mein Zuhause in den letzten Tagen.. :)


Nachdem unsere echt coole Gruppe, also Aimée und Nick (USA), Chris (NZ)und Sarah (F)  sowie Flo, Lena (AU), und ich (DE) die letzten Tage richtig genossen und viel Spaß zusammen gehabt hatten, war nun die Zeit gekommen, die ersten zu verabschieden.
Mit Dennis' Limo fuhren wir dann alle gemeinsam zum Flughafen, wo wir unsere mitgebrachte Suppe schlürften und noch ein wenig über die schöne Zeit quatschten. Lena und Flo hatten eingecheckt, alle hatten einen vollen Magen und die letzten Nummern und Adressen wurden ausgetauscht. Jetzt wurde sich noch schweren Herzens von den beiden verabschiedet und kurz darauf machten wir anderen uns wieder auf den Heimweg zurück ins Camp. Chris jedoch blieb in der Stadt, wo er die restlichen Tage seines Aufenthaltes verbringen wollte.
Den nächsten Tag, der letzte für Aimée und Nick, sollte nicht im Camp mit Arbeit verbracht werden. Wir hatten geplant, am Rande von Apia schnorcheln zu gehen, da es dort einen der besten Schnorchelplätze Samoas geben sollte. Fast angekommen und die Sonne wurde von dunklen Wolken verdeckt - es fing an zu regnen. Das wars dann auch mit unserem Plan, schnorcheln zu gehen, denn wirklich Spaß macht es nur bei Sonne. Also liefen wir zurück in die Innenstadt, begleitet von einer ganzen Truppe samoanischer Schüler, die einen mit Fragen überhäuften. «Wie lange bist du schon in Samoa? Gefällt es dir hier? Hast du schon eine Samoanische Freundin? Bist du verheiratet? Hast du ein paar Münzen für mich? Woher kommst du?...» war echt ganz lustig, mit denen zu reden, zumal diese einigermaßen gutes Englisch sprachen.
Beim Angeln..
In der Stadt angekommen, holten wir uns eine Kleinigkeit zu essen und dann ging es auf den Markt. Ein paar Souvenirs wurden gekauft und kurze Zeit später ging es mit dem Bus zu Dennis zurück, wo wir uns alle langsam ans Packen machten, Sachen zusammensuchten und anschließend relaxten. Schließlich mussten wir uns alle am nächsten Tag auf Reisen machen. Die Amis mussten den nächsten Tag das Flugzeug nach Auckland bekommen, Sarah wollte nach Savaii und da ich kein Bock hatte, alleine im Camp zu bleiben, entschied ich mich kurzfristig, mit Sarah zu gehen und die letzten Tage nochmal am Strand zu entspannen. Den letzten gemeinsamen Abend wurde dann BeerPong gespielt, Musik gehört und gequatscht, bevor wir ein letztes Mal ins Bett im Camp hüpften.
Früh morgens musste dann mittwochs aufgestanden werden, alles wurde nochmal gecheckt, wir frühstückten und dann verabschiedeten Sarah und ich uns auch von Aimée, Nick und Dennis. Mit dem Bus ging es mal wieder nach Apia, und von da aus mit einem weiteren Bus an den westlichsten Punkt der Insel zur Fähre. Zwei Stunden später waren wir dann auch auf der größten Insel Samoas angekommen. Der nächste Bus führte uns dann zu unserer Unterkunft für die nächsten Nächte, traumhafte Hüttchen direkt am Wasser - man konnte sich direkt aus dem Bett ins Wasser rollen, wenn man wollte :-)
Von nun an hieß es: Frühstück , Schlafen, Schwimmen, Mittag, Lesen, Sonnen, Abendessen, Schlafen - und das ganze fünf Tage lang, yippie ! Und dazu war das Essen noch das Beste, was ich auf Samoa gegessen hatte. Zum Frühstück gab es leckere Banana-Pancakes, Eier, Papayas, Mandarinen und Orangen, Toast, Kokosnüsse... so verdammt lecker! Abends gab es ebenfalls immer ein Buffet, obwohl wir nur drei Gäste waren.  Meistens frisch gefangenen Fisch, Curry, Suppe, Chicken, Pasta und natürlich Taro.  Wenn es am Abend mal keinen Stromausfall auf der ganzen Insel gab, unterhielt ich mich oft für mehrere Stunden mit den Samoanern. Sie erzählten mir von ihren Erlebnissen, dem Tag, an dem der Tsunami kam, sie zeigten mir, wie man aus Kokosnüssen starke Seile herstellt. So redeten wir bis in die späten Abendstunden hinein und gemeinsam arbeiteten wir weiter an den Kokosnussschnüren. Echt eine unglaublich nette Familie!
Der Strand! *_*
Tagsüber schlief ich ziemlich viel, las oft oder ich ging schwimmen oder mit dem traditionellen Kanu fahren. Zwischendurch hilf ich mal ein bisschen bei der Herstellung der Schnüre oder mir wurde gezeigt, wie man aus Palmenblättern Körbe flechtet und wie man Besen herstellt. Ziemlich beeindruckend, was man alles mit einer Kokosnusspalme anstellen kann: Kokosnüsse zum Essen, (Marmelade, Creme, Butter, Öl), Kokosnüsse zum Trinken, die Schalen als Feuerholz, Vasen oder Schmuck, Seile und Schnüre. Die Palmenblätter für Matten, Sichtschutz, Tischläufer, Untersetzer, Körbe, Besen oder Dekoration. Kokosnussöl als Medizin.. Einfach erstaunlich- und das sind jetzt nur die Dinge, die ich weiß. Bestimmt kann man aber noch viel mehr daraus herstellen, von dem ich aber nichts mitbekommen hab :-)
Auf jeden Fall gingen diese fünf Tage verdammt schnell rum, jeder einzelne davon wurde genossen, auch wenn es teilweise die ganze Zeit nur regnete. Dann hieß es am Montag "Abreisen" ! Es war Zeit, sich auf den Weg zurück zum Flughafen zu machen. Mein Flieger sollte um acht Uhr abends fliegen, trotzdem machte ich mich vorsichtshalber schon um neun Uhr auf den Weg. Man weiß ja schließlich nie, was einem in den Weg kommt. Nach einem letzten kurzen Besuch auf dem Markt von Savaii ging es zur Fähre, die um zwölf Uhr den Hafen verlassen sollte. Also wartete ich erstmal für einige Zeit, schließlich war ich schon um halb elf dort. Doch auch um kurz vor Abfahrt war der Schalter für die Tickets noch nicht offen, suuper.. Das hieß also, dass keine Fähre fahren würde. Nun mussten weitere zwei Stunden gewartet werden, bis dann endlich um zwei Uhr der CheckIn war. Auf der Fahrt schlief ich dann ein bisschen, das Warten hatte mich nämlich ziemlich müde gemacht. Zurück in Upolu kaufte ich mir für die letzten Tala in meinem Portemonnaie Nudeln, Wasser und Keke 'poa, Fleisch in Teig eingewickelt. Mit dem Bus ging es zehn Minuten weiter zum Flughafen. Jetzt war es gerade einmal vier und dann hatte mein Flieger auch noch eine Stunde Verspätung. Naja.. so lief ich sinnlos herum, machte ein paar Sudokus, checkte ein und langweilte mich. Denn viel Betrieb ist hier echt nicht losgewesen. Pro Tag landen, wenn es hochkommt, vielleicht fünf Maschinen, mehr aber auch nicht :) Nach einer merkwürdigen Begegnung mit einer Samoanerin war es auch endlich soweit und ich konnte mich ab zu den Gates machen und letztendlich einchecken.
Musik hören, Filme schauen, schlafen und der Flieger landete in Auckland. Mittlerweile war es dann auch schon nach Mitternacht. Da es sich nicht lohnen würde, sich für die paar Stunden noch ein Bett in einem Hostel zu holen, hatte ich mir vorgenommen, mal wieder im Airport zu schlafen. Also ging es wie all die anderen Reisenden zu McDonalds, wo es durchgehende und einigermaßen bequeme Sitzreihen sowie freies Internet gab. Bevor es dann aber "zu Bett" ging, wurde erstmal gesurft, was gegessen und sich die Zähne geputzt. Nach drei Stunden durchgehendem Schlaf ging der Betrieb um vier Uhr morgens aber auch schon wieder los und der McDonalds füllte sich so schnell, dass ich bald meinen Schlafplatz aufgeben musste... So schlief ich noch einige Zeit im Sitzen - ich probierte es jedenfalls - und schaute anschließend ein paar Filme auf meinem Laptop, bevor es anschließend mit dem Bus in die City ging.  Nach sechs Wochen musste ich nun wieder lange Hosen sowie Regenjacke anziehen, da das Wetter hier in Auckland alles andere als schön war. Nachdem ich ein bisschen Essen für die nächsten Tage eingekauft hatte, nahm ich den nächsten Bus nach Kumeu, dem Ort, wo mein Neuseelandtrip letztes Jahr begann - auf der Alpacafarm von Ralph und Ross, wo ich mittlerweile schon fünf Tage verbringe.
Neben Ralph und Ross waren auch noch Matthieu und Marion, ein französisches Pärchen, hier auf der Farm. So wurde sich den ersten Tag nett unterhalten und man berichtete sich  gegenseitig von den vergangenen Erlebnissen.  Die nächsten Tage wurden dann, wie jeden Morgen, die Alpacas gefüttert, in  dem wir jedem Tier ein Eimer voll mit Getreide und Pellets gaben.  Tagsüber gab es dann variierende Aufgaben. So fällten wir Bäume und stapelten das Feuerholz, wir zogen manchen Alpacas Zähne oder gaben ihnen einen neuen Verband, wir überprüften sie auf  Schwangerschaft oder impften sie. Gestern verabschiedeten wir dann die beiden, die nun ihren Roadtrip durch Neuseeland starteten. Ich machte mich so alleine an die Arbeit und machte mit Ross Feuer, entfernte Disteln von den Wiesen oder füllte die Heuvorräte auf.
Heute ist dann leider auch schon wieder mein letzter Tag bei den zweien. Da es übermorgen auch schon weiter nach Australien geht, informierte ich mich heute über die Unterkunft in Brisbane sowie die nächste Nacht in Auckland.
Ich bin soo gespannt, was in den nächsten Wochen so alles passiert und was sich auf der Boxdale-Farm in Australien so alles verändert hat!
Bis bald!

Montag, 20. Mai 2013

Sonne, Meer, Strand & Palmen



Unser traumhafter Sandstrand in Savai'i







Sonnenschein, türkises Wasser, Palmen und jede Menge Spaß - so könnte man die letzten paar Tage meines Samoa-Aufenthaltes beschreiben! Aber auch der traditionelle Gottesdienst, leckeres Essen, Samoan Party und spannende Attraktionen gehören zu den neuen Erfahrungen.

So ging es am Sonntag vor zwei Wochen zu dem ersten traditionellen Gottesdienst in Samoa. Doch davor ging es zuerst zu einer samoanischen Familie, denn wir hatten die Chance, einen  Sonntag ganz nach samoanischer Art zu erleben. So wurde um halb sieben aufgestanden, damit wir pünktlich um sieben zugucken konnten, wie die Einheimischen das Festessen vorbereiteten und die ersten Gerichte im Umu zubereiteten. So gab es keinen normalen Herd oder Feuer, sondern es wurden mithilfe von Kokosnussschalen und jeder Menge Holz Steine erhitzt, die anschließend das Essen kochten.
Der traditionelle Umu
So kamen zum Beispiel Taro oder Polusami ( Kokosnusscreme mit Zwiebeln in Taro-Blättern eingewickelt ) zwischen die Steine. Aber auch Fisch mit Zwiebeln in Tomaten-Kokosnusscreme, gefüllt in Kokosnussschalen, kam auf dem “Umu”. Jetzt noch ein Dutzend Bananenblätter auf die Steine, um die Hitze zu behalten und circa fünfzehn Minuten kochen lassen´- fertig! In der Zwischenzeit genossen wir leckere Kokosnüsse und schauten zu, wie die Samoaner aus Palmenblättern einzelne Körbe fertigten. Dann mussten wir auch schon los, den der Gottesdienst fing gleich an. Als wir dann die Kirche betraten und man von allen Seiten angestarrt wurde, fühlte man sich schon ein bisschen fehl am Platz. Als dann der Pastor bekanntgab, dass wir heute auch Besucher aus Deutschland, Frankreich und Österreich dahaben, wurde laut applaudiert. :-)
Dann wurde angefangen zu singen. Die eigene Kirchenband startete mit der Musik, die Leute standen auf, sangen leidenschaftlich mit, hüpften zur Melodie und genossen den Gottesdienst. Als zwischendurch dann für längere Zeit gepredigt wurde, fielen einem das ein oder andere Mal die Augen zu, aber davon abgesehen war es echt ein richtig schönes Erlebnis.
Nun ging es gegen Mittag mit riesigem Appetit zurück zu der Familie, bei der wir zuvor das Essen vorbereitet hatten. Kaum saßen wir, kamen auch schon die Teller voll mit Essen an unsere Tischchen. Chicken, verschiedene Sorten von Taro, Fisch, Nudeln, Polusami… So wurde also erstmal der Magen vollgeschlagen, bevor wir noch ein wenig über Samoa sowie das Leben in den Dörfen sprachen. Als dann den meisten von uns die Augen zufielen, ging es zurück zum Camp, wo wir erstmal ein schönes Nickerchen machten. Gegen Abend machte ich noch ein bisschen was für meine Fitness und ansonsten ist auch nicht mehr viel passiert. Jeder war müde und hatte noch einen vollen Magen, sodass wir an diesem Tag schon etwas früher ins Bett gingen.
Am Montag sollten vier neue Gäste ankommen, aus den Staaten, aus Neuseeland sowie aus dem guten alten Deutschland. Doch bevor diese am Abend am Flughafen abgeholt werden mussten, wurde erstmal ein wenig gearbeitet. Diesmal machte ich mich an die Taroplantage. Da zu viel Schatten auf die einzelne Pflanzen fiel, mussten die Bäume drum herum gefällt werden. Also nahm ich die Axt sowie die Machete und machte mich an den ersten Baum, den zweiten, den dritten… Insgesamt 6 Bäume konnte ich in den paar Stunden vor der Hitze ab circa zehn Uhr zu Fall bringen. Jetzt war ich aber auch geschafft und brauchte erstmal eine Pause´, die ich dann zum Schlafen nutze. :-)
Gegen Mittag sind wir dann alle nach Apia gefahren, um Flo und Lena, die zwei Österreicher, ins Hotel zu bringen, da es denen nicht besonders gut ging und sie ein klimatisierendes Zimmer brauchten. Und wenn man schon einmal in der Stadt war, nutzte ich die Chance und schlenderte wieder einmal über die Märkte, stöberte ein bisschen herum und machte mich anschließend mit dem Bus wieder in Richtung Camp. Denn ich musste Susanne nun vom Flughafen abholen. Mit dem Auto ging es also eine halbe Stunde durch die Dunkelheit zum Flughafen und kurze Zeit später wieder zurück. Kurze Zeit später machte sich auch Dennis auf den Weg und holte die anderen drei Backpacker ab. Gegen späten Abend waren wir also nicht mehr zu viert, sondern zu acht. Jetzt waren nämlich noch Susanne aus Deutschland, Chris aus Neuseeland sowie Aimée und Nick aus den USA da. Für die nächsten Stunden wurde sich dann noch unterhalten und erstmal alle Informationen über die vorherigen Erlebnisse ausgetauscht.
Der Dienstag war dafür weniger spektakulär, dafür arbeitete ich aber fast den ganzen Tag. Während die anderen sich an das Pflanzen von Gemüse machten, ging es bei mir natürlich wieder in den Umu, der traditionellen Küche, die ich am bauen war. Heute war mein Ziel, die Küchenzeile fertig zu bekommen. Also wurde gesägt, gebuddelt, gehämmert und geschliffen, bis nach mehreren Stunden eine echt stabile und ansehnliche Küchenzeile inklusive Waschbecken stand. Das wars dann aber auch für den Tag. Jetzt wurde nur noch ein bisschen gequatscht und gegessen, bevor auch dieser Tag zu Ende ging.
Dafür gab es dann am Mittwoch aber eine richtig schöne Tour an die andere Seite der Insel. Die meisten machten mit Dennis die sogenannte “Tsunami-Tour”. Die Amerikaner Aimée und Nick und ich entschieden uns, den Bus zu nehmen und uns dann gegen Mittag am Lalomanu Beach zu treffen. Auf dem Weg dorthin machte der Busfahrer noch einen Stopp im Baumarkt, um Holz zu holen; dann ging es noch in den Supermarkt, wo alle ihren Wocheneinkauf machten; getankt wurde am Ende noch und dann konnte es auch schon losgehen. Nach unglaublichen viereinhalb Stunden waren wir dann auch endlich angekommen, kurz bevor die anderen den Beach erreichten. Jetzt hieß es erst einmal sonnen, baden, schlafen. Mehrere Stunden verbrachten wir so an einem der schönsten Strände Samoas, bevor wir zu neunt im Auto weiter in das Dorf fuhren, in dem ich am Anfang meines Aufenthaltes für ein paar Tage gelebt hatte. Soo berührend, wenn alle Kinder zu dir kommen und sich freuen, dass du wieder da bist. War echt nochmal schön, alle wiederzusehen! Nachdem wir dann Flo, Lena, Chris und Susanne abgesetzt hatten, fuhr Dennis mit den Amis und mir wieder zurück zum Camp, wo wir uns geschafft Essen machten und anschließend ins Bett fielen.
Den nächsten Tag wurde ein kleines bisschen am Umu weitergearbeitet, Feuerholz geholt, Kokosnüsse gesammelt und sonst relaxt. Nix besonderes also. :-)
Freitag ging es dann wieder in die Stadt, diesmal wieder nur zum Spaß. Schließlich waren die anderen alle noch nie auf dem Markt oder in der Innenstadt. Nach einer coolen Busfahrt schlenderten wir so von Shop zu Shop, redeten mit ein paar Einheimischen und gingen am Ende alle zu der Kirche, in der wir am vorigen Sonntag waren, da diese uns zum Muttertagsfestessen eingeladen hatten. So genossen wir ein wirklich verdammt leckeres Buffet: ein ganzes Schwein, Chicken, Hummer, Krabbensalat, Curry, Beef. Dazu eine Kokosnuss zum Trinken, Brownies und Eiscreme zum Nachtisch. Mhmm :-) Soo lecker! Am Abend ging es dann zurück ins Camp, wo wir alle zusammen noch bei Musik und ein paar Bierchen den Abend ausklingen ließen.
Am nächsten Tag war es dann soweit: Endlich ging es nach Savai’i, die zweitgrößte Insel des Landes - und laut den Samoanern die Schönste!
Mit der Limousine chauffierte uns Dennis dann direkt vor die Fähre, wo wir nicht gerade wenig Aufmerksamkeit erregten :-) Da wir alle ziemlich müde waren und wir auf der Fähre keinen Sitzplatz mehr bekamen, machten wir es uns wie die Samoaner auf dem Boden bequem und schliefen für die nächsten neunzig Minuten. Auf Savai’i angekommen, schnappten wir uns ein Großraumtaxi und machten uns
Beim Schwimmen mit den Meeresschildkröten
gemeinsam auf den Weg zu den ersten Attraktionen. Nach kurzem Stopp im Supermarket ging es zu den Lavafields, den Lavafeldern, die durch die Eruption des ca 30 km entfernten Vulkans entstanden. Eine riesige Fläche von zig Quadratkilometern voll mit ausschließlich Lava und ein paar kleinen Bäumchen, echt faszinierend! War der kleine Spaziergang über das Erstarrte vorüber, brachte uns der echt nette Taxifahrer, der eigentlich schon ein privater Tourguide war, zu den Meeresschildkröten. Für einen kleinen Eintrittspreis durften wir so die riesigen Schildkröten mit Papayas füttern und wenn man sich traute, sogar mit ihnen schwimmen. Vorsichtig ging es dann mit der Papaya in der Hand ins Wasser und schon kamen auch die ersten Schildkröten zu einem. Schnell warf man ein Stückchen von sich und kurze Zeit später war es auch schon verschlungen worden. Nach und nach wurde man aber immer wagemutiger und nach ein paar Minuten traute man sich, mit ihnen zu schwimmen oder sie hochzuheben. Ein echt tolles Erlebnis!!
Die Treppe an unseren Beach :)
Gegen frühen Nachmittag fuhren wir dann weiter an die Nordküste der Insel, wo wir die Nacht über bleiben wollte. An der gewünschten Stelle angekommen, wurden wir von der Besitzerin nett begrüßt, jeder bekam eine Begrüßungskokosnuss zum Trinken und wir unterhielten uns ein bisschen mit ihr. Dann waren auch unsere “Beach Fales”, sprich unsere Hütten direkt am Strand, fertig und wir konnten es uns bequem machen. Natürlich wollte aber jeder sofort ins türkise Wasser sich abkühlen. Also nix wie Badesachen an und rein ins glasklare Wasser, dann ab an den Strand sich sonnen und zum Schluss für ein Nickerchen in unser “Fale” (gesprochen: Fali ). Am Abend  gab es dann nach einem leckeren Abendessen mit selbstgemachtem LemonTea ein echt tolles Entertainment Programm der ganzen Familie  (20-30 Leute). So bekamen wir diverse samoanische Songs  zu hören, man zeigte uns Feuershows oder man führte uns traditionellen Tänze vor, echt beeindruckend!
Die nächsten Tage liefen ziemlich ähnlich ab. Nach einem superleckeren Frühstück, bestehend aus frischen Papayas, Ananas, Bananen und Kokosnüssen, Brot, Eiern und Bacon, gab es meistens ein gemeinsamen Morning-Swim :-) Danach wurde erst einmal ein wenig im Bett relaxt und ab und zu gelesen oder Sudokus gelöst, bevor sich entweder gesonnt wurde oder alle zusammen Frisbee spielten. Zwischendurch gab es dann mal wieder ein paar Bananen, schließlich gab es Bananen: All-you-clan-eat.  Ab und zu spielten wir dann auch mal Volleyball oder Rugby im Wasser zusammen mit ein paar Einheimischen . Und da man ja nicht alle Tage an einem Korallenriff ist, liehen wir uns auch ein paar Schnorchelsets aus und schnorchelten stundenlang im angenehm warmen Wasser. Eine  traumhafte Vielfalt an großen und kleinen Fischen, gestreift oder komplett bunt; in den unterschiedlichsten Korallenarten: rot, gelb, weiß, orange mit blauen Spitzen- echt wunderschön! Auch eine Schildkröte wurde gesichtet! :-)
Ein paar Krabben am Strand
Nach dem Abendessen saßen wir meistens alle noch für längere Zeit am Strand, unterhielten uns über alle möglichen Themen oder wir gingen gemeinsam in die naheliegende Bar und machten Party mit den Samoans. Bei samoanischer Pop/Reggae-Musik tanzten wir mit den jungen einheimischen Leuten bis in die späte Nacht hinein, sie erklärten uns den samoanischen Tanz, bereiteten uns leckere Cocktails zu und genossen den Abend genauso viel wie wir. Zum Schluss ging es dann noch einmal baden, bevor wir uns dann früh morgens auch endlich schlafen legten :-)
Nachdem Flo sowie die Amis Aimée und Nick nach der dritten Nacht nach Hause fuhren, blieb ich mit Chris, Susanne und Lena noch 2 Nächte länger, da wir sehr gerne noch die für Samoa so bekannten Blowholes sehen wollten. Also machten wir uns am letzten Tag auf Savai’i auf zu den Blowholes. Wir hatten uns mit der Familie, die das “Resort” betreibt, auf einen akzeptablen Preis geeinigt und so gaben sie uns vieren eine private Inselrundfahrt. Mit Gitarre im Auto spielten sie die einen oder anderen Songs, sangen dazu und hielten uns so bei Laune. Nach einiger Zeit waren wir dann auch endlich angekommen. Meterhohe Wellen krachten gegen die felsige Klippenwand und erzeugten atemberaubende Wasserfontänen.
Die berühmten Blowholes
Doch das spektakulärste war DAS eine Blowhole, ein Loch in dem felsigen Boden, welches unterirdisch mit dem offenen Meer verbunden ist. Kommt eine Welle an Land,
drückt sich die Wassermasse durch die Öffnung und erzeugt eine wahnsinnige Wasserfontäne. Jede fünfte Welle ist immer eine riesige und so konnten wir sogar Fontänen bis circa 25m hoch bestaunen. Dann kam ein alter Einheimischer mit einer handvoll Kokosnüsse, warf sie bei jeder fünften Welle in das wassergefüllte Loch und baaam: die Kokosnuss wurde um die 40m in die Luft geschleudert, echt hammer!!
Weiter gings mit unserer Sightseeing-Tour zu einer kleinen ruhigen Schwimmstelle, nicht weit entfernt von den Blowholes. Ein glasklares kleines Badeloch umgeben von grünen Pflanzen an den Klippen und ein paar plätschernden Wasserfällen lud uns zum Baden ein. Nach einer kleinen Erfrischung wurde sich erstmal kräftig gesonnt, schließlich hatten wir kein Handtuch dabei und brauchten die Hilfe der Sonne, um wieder trocken zu werden.
Die letzte Station unseres Trips war der einheimische Markt, welcher vergleichbar ist mit dem in der Hauptstadt Apia. Viele selbstgeschnitzte Figuren und Küchengeräte, Schmuck, Klamotten, Essen, Kosmetikzeugs, einfach alles was man braucht. Hatten wir uns das geholt, wozu wir Lust hatten, aßen wir noch im benachbarten Shop Chickencurry und tranken dazu eine erfrischende Kokosnuss, bevor es zurück zu unserer Unterkunft ging. Natürlich wurde wieder erstmal ins Wasser gesprungen, ein bisschen geschwommen und sich anschließend hingelegt.
Nach einer echt traumhaften Zeit auf der zweitgrößten Insel von Samoa ging es am Donnerstag, dem 16.Mai wieder zurück auf die Hauptinsel Upolu. Nachdem wir drei Stunden auf die Fähre gewartet hatten, ging es gegen Mittag endlich Richtung Osten auf die andere Insel. Aufgrund Platzmangel durften wir sogar hoch auf die Brücke des Schiffes und die Fahrt von ganz oben genießen, während die anderen unten saßen :-) Angekommen, nahmen wir den Bus zum Airport, schließlich musste Susanne ihren Flieger zurück nach Neuseeland erwischen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es mit dem Taxi weiter in die Hauptstadt, wo wir uns ein Mietauto holten, mit dem wir uns dann gleich auf den Weg zurück zu Dennis machten. Lieb begrüßt von all den schwanzwedelnden Hunden ging es für mich schon um kurz vor sieben ins Bett, da mich die ständige Sonne komplett müde und kaputt gemacht hatte. Da wir aber nun ein tollen 7-Sitzer vor der Tür stehen hatten, planten wir, am nächsten Tag alle zusammen einen kleinen Roadtrip zu ein paar weiteren Attraktionen des Landes.
Rugby in der Abendsonne
So ging es pünktlich um 8 Uhr morgens voller guter Laune los in Richtung Südküste. Nach einer kleinen Stärkung und knapp zwei Stunden später konnten wir die “To Sua Ocean Trench” bewundern, ein circa 30 Meter tiefes Swimming hole in der Nähe des Ozeans. So ließen wir uns die nächsten Stunden von den Strömungen treiben, sprangen gemeinsam ins Wasser oder sonnten uns wieder mal. Nach diesem tolles Erlebnis ging es weiter an ein paar Wasserfällen vorbei zu den Piula Cave Pools, die ich am Anfang meines Aufenthaltes schon mal besucht hatte. So genossen wir auch hier das erfrischende Wasser und schwammen gemeinsam bis zu dem Ende der Höhle, wo man echt seine eigene Hand vor dem Auge nicht mehr sehen konnte. Dafür hatten wir aber trotzdem sehr viel Spaß gemeinsam. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch gemeinsam essen und fuhren anschließend wieder zum Camp zurück, wo wir noch mal auf die schöne gemeinsame Zeit anstoßten.
Am Samstag wurde dann wieder nicht gearbeitet. Heute wollten wir nämlich zu den “Sliding Rocks”, kleine Wasserfälle, die man herunterrutschen kann. Nach kurzer Autofahrt ging es es zu Fuß weiter, bis wir den ersten Wasserfall sahen. Nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten, aber trotzdem rutschte jeder von uns den ca fünf Meter hohen Wasserfall runter. Nicht sehr angenehm für Füße und Po, eher schmerzhaft… Wie wir aber dann feststellten, gehörte dieser aber nicht zu den Sliding Rocks; die eigentlichen waren 50 Meter weiter. Soooo cool!!!!! Wie eine Wasserrutsche nur viel viel besser! Dort blieben wir für bestimmt vier oder fünf Stunden, rutschten und sprangen, sonnten uns oder schliefen. Dann ging es wieder zu Dennis, wo aggressive Bienen auf uns warteten, denn Dennis hatte die Waben versetzt. So kämpften wir den Rest des Tages und auch am nächsten Morgen gegen diese echt blöden Bienen. Die meisten von uns, darunter auch ich, haben jetzt schöne Schwellungen im Gesicht oder am restlichen Körper, da diese Viecher echt ausgeflippt sind.. Naja gestern bin ich dann gegen Vormittag zu Chris ins 5-Sterne-Resort gegangen, um ihn mal zu besuchen. Denn er ist allergisch gegen Bienen und konnte nicht mehr länger im Camp bleiben. Wie auch immer, auf jeden Fall durfte ich dann bis heute morgen den Luxus eines Resorts genießen, mit einem riesigen Bett, großer warmen Dusche, Pool nebenan, echt nicht schlecht für einen Backpacker! Und ich hab sooo gut geschlafen! :-)
Gleich geht’s dann aber wieder zurück ins Camp, wo sich die Bienen hoffentlich beruhigt haben. Denn heute reisen Lena und Flo, die zwei Österreicher ab und natürlich möchte ich mich von denen noch verabschieden!
Jetzt sind es nur noch sieben Tage, die ich hier im Pazifik verbringen werde, bevor es dann wieder für eine Woche nach Auckland zurück auf die Alpaca-Farm geht!
Ich hoffe, das Wetter bei euch wird langsam mal wieder besser und euch geht’s soweit gut!


Samstag, 4. Mai 2013

Samoan Lifestyle

Naa Ihr,

Nachdem schon wieder acht Tage seit meinem letzten Blogeintrag vergangen sind, dachte ich, bringe ich euch doch mal wieder auf den neusten Stand meines Aufenthaltes hier in Samoa.

Während ich die erste Woche, wie ihr sicher bemerkt habt, sehr viel über die Lebensweise der Samoaner kennengelernt habe,  spielten sich die letzten Tage zum größten Teil auf der Plantage von Dennis ab und so konnte ich viel über die Art und Weise erfahren, wie die Arbeit hier im Pazifik abläuft - und: ich durfte (musste) mir das Krankenhaus mal von innen anschauen…
Viel Spaß beim Lesen!
Wie ihr vielleicht noch aus dem letzten Blogeintrag wisst, hatte ich mir das Ziel gesetzt, hier einen sogenannten “Umu kuka”, sprich die traditionelle Küche sowie ein “Fale Samoa”, ein kleines offenes Hüttchen zum Schlafen, zu bauen. Was das Holzhüttchen angeht, bin ich mir leider nicht mehr sicher, ob ich das irgendwann wirklich fertig bekommen kann. Schließlich brauch ich die Hilfe von ein paar Samoanischen Jungs, die mir beim Dachdecken mit den traditionellen Palmenblättern helfen, da ich leider nicht weiß, wie es geht. Zweimal hatten sie schon zugesagt, wir haben Suppe für alle gekocht und alles vorbereitet und dann kamen sie nicht.. Aber Samoaner sehen alles einfach nicht so eng, wie wir Europäer es tun. Sie kommen dann halt irgendwann mal vorbei, arbeiten ein bisschen, bekommen eines Tageslohn von 20 Tala (umgerechnet 6€) und sind happy. Naja, auf jeden Fall konzentrierte ich mich von nun an hauptsächlich auf den Umu. Da das Gerüst noch nicht einmal stand, sondern lediglich die Baumstämme sowie das ganze Holz zum Konstruieren des Daches  geholt waren, musste nun das Gerüst gebaut werden. Ohne Anleitung, ohne Plan arbeiteten Dennis und ich dann drauf los und konnten so in den nächsten Stunden das Grundgerüst für das Dach bilden. Sah echt schon richtig gut aus mittlerweile! Nun hatten wir bereits die 4 Löcher gebuddelt, die Pfosten aufgebaut und ein 5x5 Meter Quadrat mit mehreren Querverstrebungen errichtet. Jetzt mussten wir es nur noch irgendwie 3 Meter in die Höhe bekommen - und das zu zweit, denn auf die Hilfe der anderen konnten wir ja lange warten. Zum Glück aber war das soweit genug für den Tag, schließlich wollten wir uns ja nicht überarbeiten, sondern auch relaxen, so wie alle Einheimischen es tun. Also ging es auf die Couch, wo die restliche Zeit des Tages dann entspannt wurde.
Ein Teil unserer Plantage
Am Donnerstag Morgen wurde dann das Gerüst für das Dach hoch auf die 4 Pfosten gestemmt. Mithilfe von unzähligen Stützen arbeiteten wir uns Zentimeter für Zentimeter hoch, bis wir nach drei Stunden endlich auf der gewünschten Höhe von knapp 3 Metern waren. Problem war jedoch, dass wir die Löcher nach Gefühl einfach irgendwo in den Boden gegraben hatten, wo wir dachten, es passt schon. So mussten wir im Endeffekt ganze drei Löcher umbuddeln, so dass alles auch seine Richtigkeit besitzt. Nun nur noch Hammer und Nägel holen, Gerüst mit Pfosten zusammennageln und fertig! Das Gerüst stand und nun konnten wir voller Stolz die Arbeit für diesen Tag beenden und uns auf in die Hauptstadt Apia machen , um ein paar Sachen zu erledigen.
So kauften wir zuerst ein paar gescheite Mosquitonetze, da mein Netzt hunderte von kleinen sowie großen Löchern hatte, was sehr unvorteilhaft war, wenn man eine ruhige und erholsame Nacht ohne Mücken haben wollte.
Im Anschluss daran sind wir zu ein paar Freunden von Dennis gefahren, um einfach mal Hallo zu sagen. So waren wir bei dem Mechaniker Fata für einige Zeit und haben ebenfalls bei dem Pastor Lea vorbeigeschaut. Nun musste nur noch eingekauft werden: Brot, Peanutbutter, Chicken und das traditionelle Samoan Beer zum Probieren. Schließlich muss man ja mal das einheimische Bier hier probiert haben. Die letzte Station unserer Fahrt war das kleine Kiosk am Straßenrand, wo man für 2 Tala mehrere Kugeln Eis bekam. So ging bei einem leckeren Schokoladeneis zurück zur Plantage, wo es heute ausnahmsweise mal Fisch zu Abend geben sollte, genauer gesagt Hai. Denn immer, wenn am nächsten Tag neue Gäste kommen, gibt es am Abend zuvor ausnahmsweise mal Fisch anstatt dauernd nur Chicken.  So genossen wir also fantastischen Fisch mit leckerem Reis und selbstangebautem Gemüse dazu, bevor wir noch ein paar Runden Karten zusammen spielten.
An Tag Nummer zwölf in Samoa wurde weiter an meinem Umu gearbeitet; diesmal sollte das Dach fertig gestellt werden.  Dazu ging es auf das Dach des Haupthauses, wo ich zuallererst alle Stahlteile holen musste. Anschließend wurden diese auf das Dach des Umus befördert. Blöderweise waren allesamt zu kurz, sodass wir uns kurzum dazu entschlossen, ein paar Aluminiumplatten zu nehmen und damit die Lücke schließen. Gesagt, getan: so legte ich mit Keli, einem Samoaner, welcher kurz zuvor mit dem Pastor Lea gekommen war, die Aluminiumplatten auf das Dach. Ich schnappte mir Hammer und Nägel und hatte nach kurzer Zeit auch schon die erste Platte fertiggenagelt. Als ich dann zur zweiten Platte krabbelte und anfing zu nageln, bekam ich irgendein komisches Kribbeln im rechten Knie. Als ich dann nachschaute, ob was an meinem Knie los is, sah ich nur ein großen offenen Schlitz oberhalb meines Knies, aus dem das Blut rausfloss. Ich hatte mich wohl an der scharfen Kante der Aluminiumplatte mein Knie aufgeschlitzt, neeeeeein.
Mein Knie nach der Aluplatte

Glücklicherweise tat es aber noch kein bisschen weh, sodass ich ganz normal runterklettern und mir erstmal das Blu vom Bein waschen konnte. Schnell wurde die Haut mit ein paar Pflastern wieder zusammengebappt und nach einem Blackout ging es dann mit dem Pastor Lea auf den Weg ins Krankenhaus. Dennis blieb mit dem französischen Pärchen, welches soeben angekommen war, auf der Plantage.
Bevor es ins Krankenhaus ging, um meine Wunde zu verarzten, holten wir erst noch Leas Frau sowie den Sohn bei dem Kindergarten ab. Im Krankenhaus angekommen, musste erst einmal gewartet werden, denn ich als Ausländer hatte alles andere als Priorität vor den Einheimischen. So nutzte ich die Gelegenheit, mich ein bisschen umzuschauen, denn das Krankenhaus hier ist echt ziemlich anderes als wir es gewohnt sind: ziemlich chaotisch, nicht ganz so sauber und sehr einfach gehalten, Dann kam Lea auf eine Idee und sagte den Ärzten, ich wäre sein Sohn, und so konnte ich nach schon einer halben Stunde vor allen anderen behandelt werden. Keeine Ahnung wie Lea das gemacht hat, auf jeden Fall war es super nett von ihm! Jetzt ging es an mein Knie: Die Krankenschwestern desinfizierten den Bereich, der Doktor betäubte es und nähte es mit fünf Stichen wieder zusammen.
Nun ging es weiter in die Apotheke, wo ich mir die verschriebenen Medikamente abholen wollte, ein Antibiotikum und Paracetamol. Die Apotheken hier in Samoa sind, genau wie die Krankenhäuser, ziemlich anders als unsere. Ich denke, am besten kann man sie mit Bahnhofsgebäuden vergleichen. Man geht die Treppe hinauf und sieht überall Bänke und Stühle mit Leuten, die auf ihre Medikamente warten. Nun muss man mit seinem Rezept zu einem der Schalter gehen und dieses dort abgeben. Im Gegenzug bekommt man dafür eine Nummer, die sogenannte Wartenummer. Man setzt sich also hin und wartet, bis diese Nummer aufgerufen wird. Während der Wartezeit kommen dann ab und zu Straßenverkäufer und versuchen dir Chips, Cola oder andere Süßigkeiten zu verkaufen. Nach einigen Minuten sagte mir Lea dann, meine Nummer sei aufgerufen worden und so machte ich mich zu einem anderen Schalter, wo man eine Medikamente erhalten sollte. Ich hoffte, dass ich diese mit meinen übrigen 90 Tala noch bezahlen konnte. Überraschenderweise kosteten diese aber nur 7,60 Tala, was 2,50€ gleicht. Ein Euro neunzig für das Antibiotikum und sechzig Cent für eine Packung Paracetamol - nicht gerade teuer J Später fragte ich dann Lea (gesprochen “Li”), wie viel ich denn eigentlich für die Behandlung zahlen müsse. Als er erwiderte, es seien lediglich 5 Tala, sprich 1,30€ , hab ich mich schon richtig gefreut, da ich für alles insgesamt nur 3,80€ ausgegeben habe anstatt ein bis zweihundert Euro wie erwartet.
Nachdem das alles erledigt war, ging es zurück zum Auto und zu Lea nach Hause. Auf dem Weg kaufte ich als Dankeschön für alle noch ein Eis, welches wir dann auf der Fahrt genossen. Dort angekommen,  relaxten wir alle erst mal und ich spielte dann ein bisschen mit Redmond, dem dreijährigen Sohn von Lea, der in der Schule immer alle mobbt :D Ich weiß echt nicht, was los mit dem ist, aber er nimmt echt alles in die Hand und wirft es um sich, hört kein bisschen auf seine Eltern und schlägt die Leute. War aber trotzdem ganz lustig, aber auch sehr anstrengend, sowohl physisch als auch psychisch. Da die Familie mich eingeladen hatte, noch mit ihnen den restlichen Tag zu verbringen, ging ich als nächstes mit Leas Frau ( ich hab leider ihren Namen vergessen J ) und Redmond rüber zu den Verwandten, wo wir die nächsten Stunden verbrachten, uns nett unterhielten und mit den Kindern spielten. Um sieben Uhr gab es dann endlich Essen. Neben dem typischen Chicken und Taro gab es noch Reis, Truthahn und Lamm. Dies ist ziemlich teuer in Samoa, aber was macht man nicht alles, um die “palagis”, die Ausländer, zu beeindrucken. Denn jeder Einheimische probiert, seine Familie sowie sein Land von der besten Seite zu zeigen, sodass wir uns auch wohlfühlen und kein schlechtes Bild von ihnen bekommen.
Nach dem superleckeren und besonderen Essen gab es noch ein Tee, bevor sie mich alle zusammen nach Hause brachten,  wo ich von Dennis und dem französischen Pärchen empfangen wurde. Da es schon relativ spät war, ging es auch nach einem kurzen Smalltalk schon ins Bett und so ging ein ereignisreicher, schöner aber auch schmerzhafter Tag zu Ende.
Am nächsten Morgen stand ich schon um kurz vor sieben auf, da das Betäubungsmittel nachgelassen hatte und es ein unangenehmes Gefühl im Knie war. Kurze Zeit später kamen dann auch schon die Franzosen, welche mir mitteilten, dass sie gleich wieder abreisen wollten. Ich persönlich fand das aber jetzt auch nicht so schlimm J Aber wer sich beschwert, dass es zum Essen kein Appetiser und kein Dessert gibt und der Strand so weit weg ist, der ist hier echt am falschen Platz. So war ich auch schon wieder alleine. Da ich meinem Knie erstmal nicht arbeiten konnte/durfte, musste ich zwangsweise den ganzen Tag gammeln. So wurde Musik gehört, gesonnt, Mittagsschläfchen gehalten und im Sessel relaxt. Ziemlich langweiliger Tag, muss man schon sagen.
Am Sonntag wurde erst einmal ausgeschlafen, bevor ich mir mit Dennis die Bibel mal genauer anschaute. Denn in Samoa ist die Religion, genau wie Kirche und Bibel ein sehr wichtiger Teil der Kultur. Und da die Kinder schon ab der Vorschule mit Bibelkunde anfangen, wollte ich gerne mal wissen, wie genau denn der Unterricht ausschaut. Also bereitete Dennis für mich den Psalm 23 (Der Herr ist mein Hirte) vor, welcher hier ebenfalls einer der wichtigsten beziehungsweise bekanntesten Bibelstücke ist. Nach gut zwei Stunden Analyse des Psalms auf Personen, Adjektive, Beziehungen, Schreibweise et cetera war die Bibelkunde-Session vorüber, denn Dennis musste sich auf zum Airport begeben, um ein Pärchen aus Österreich abzuholen. Derweilen genoss ich die leckeren Pancakes, die wir zuvor gemacht hatten und rätselte dabei ein bisschen in meinem Sudokuheft rum.
Als dann Lena und Flo, die beiden Österreicher ankamen, unterhielten wir uns erstmal eine Weile miteinander - natürlich auf Englisch J. Dann bat Dennis uns, die Limousine zu putzen, da er m kommenden Tag einen Chauffeur-Job erledigen musste. So schnappten Flo und ich uns Eimer und Schwamm und schrubbten drauf los. Im Anschluss daran genoss ich noch einmal die Sonne, bevor wir alle beim Abendessen halfen. Diesmal gab es leckere Chickensuppe zur Abwechslung.
Den Montag wurde dann wieder einmal ausgeschlafen, ich konnte ja schließlich eh nicht arbeiten. Als ich dann gegen zehn Uhr aufstand, frühstückte ich genüsslich und machte mich dann langsam an das Geschirr, welches noch gespült werden musste. So konnte ich wenigstens ein bisschen Arbeit abnehmen. Im Anschluss daran hab ich ein bisschen die Sonne genossen, wir machten uns gemeinsam ein Kokosnuss-Smoothie und entspannten für die nächste Zeit auf der Couch. Zum Abendessen hatten wir uns Curry überlegt. So machte einer den Reis, einer das Chicken, einer spaltete die Kokusnüsse und der andere machte daraus die Kokosnusscreme. Am Ende hatten wir so ein superleckeres Chicken-Curry, was wir alle sichtlich genossen. Nachdem alle satt waren, erklärte Dennis uns ein Kartenspiel namens “Oh Hell” und so spielten wir alle für den Rest des Abends Karten zusammen. Ist ja klar, wer gewonnen hat :D
Den Dienstag wurde dann eigentlich nur gearbeitet, da es meinem Knie endlich wieder besser ging. Natürlich musste ich noch immer ziemlich vorsichtig sein, aber ich konnte wieder arbeiten! So stand ich um 7 Uhr auf, frühstückte und machte mich gleich raus an die Arbeit. Heute wollte die Terrasse saubermachen und alles drumherum aufräumen.
Am Arbeiten :)
So fuhr ich Schubkarre für Schubkarre von A nach B und die Haufen wurden größer und größer. Mal war es Holz, mal Müll, mal Unkraut oder auch mal Kokosnüsse, alles mögliche räumte ich auf. Nachdem ich das Aufräumen satt hatte, machte ich mich weiter an den Umu - Den Zaun an der Vorderseite wollte ich gerne bauen. Also holte ich mir die nötigen Bretter, schnappte mir einen Baumstamm und sägte ihn mir zurecht. Da ja alles auch schön stabil sein sollte, musste ich mal wieder zwei Löcher buddeln und die zwei zurechtgeschnittenen Pfosten in der Erde vergraben. Nun noch die Bretter dran und fertig! Sieht schon viel besser aus jetzt! Am Abend sollte es dann Hühnchen mit Gemüsesuppe geben. Blöderweise ging uns dann aber das Gas aus und wir standen da mit dem Topf voller Suppe und der Pfanne, hatten aber keine Ersatzflasche Gas. Also entschieden wir uns kurzerhand, ein Lagerfeuer zu machen und dort unser Essen zu kochen - schließlich waren wir ja alle hungrig!
Am Kochen
So holte einer das Feuerholz, einer Stahl für den Topf und einer Licht, damit wir auch was sehen. Mit trockenen Kokosnussschalen brachten wir das Feuer zum brennen und nachdem es einige Zeit gebrannt hatte und es heiß genug war, konnten wir auch endlich das Essen auf unsere provisorische Stahlkonstruktion stellen und anfangen zu kochen. War ein richtig schönes Erlebnis, mal so zu kochen, wie es die Samoaner alle tun!
Nun konnte endlich gegessen werden, leider aber nur mit Taschenlampe, da zu dem nicht vorhandenen Gas auch noch der Strom ausgefallen war. Trotzdem war es ein richtig leckeres Essen, was wir alle genossen haben! Als der Strom dann wieder da war, machten wir uns unseren eigenen Likör aus frischem Cocoa, Vodka und Zucker. Bei einem kleinen Gläschen spielten wir dann noch einige Partien Karten und machten uns anschließend ins Bett.
Der nächste Tag begann schon morgens um 7:30 mit Unkraut jäten und dem Wegräumen von dem ganzen Müll, den der Zyklon im Dezember letzten Jahres verursacht hat. Schubkarre für Schubkarre mit leeren Flaschen und Dosen, kaputten Fliesen oder verrosteten Stahlteilen fuhren wir so auf die temporäre Mülldeponie. Auch einen Stapel voller Kokosnussschalen und unerwünschten Pflanzen errichteten Flo, Lena und ich. Hatte ich drei Stunden gearbeitet, war es auch genug für heute und so schnappte ich mir mein Handtuch, Sonnencreme und legte mich erstmal für eine Weile in die Sonne. Nach einer schönen kalten Dusche planten wir alle die nächsten Tage und danach legte ich mich auch wieder schlafen, weil die Sonne mich so fertig gemacht hatte. Im Anschluss hab ich mich dann aufgerafft und mein Blogeintrag angefangen zu schreiben, bis es Zeit zum Essen war. Heute sollte es Pizza geben, ein richtiges Luxus-Essen in Samoa! Aber nicht normal im Ofen, sondern im Pizzaofen, den andere Volunteers gebaut hatten. Eine einfache stählerne Tonne, welche horizontal zementiert wurde und von unten befeuert werden kann. Also machten Flo und ich uns an das Feuer und heizten so den Ofen mal richtig auf während Lena und Dennis sich um die Pizza kümmerten. Als alles ready war, konnten die Pizzen auch endlich in den Ofen. Als wir die Pizzen tauschen wollten, ist uns die eine Pizza leider vom Spaten auf den Boden vom Ofen gefallen. So stellten wir die andere Pizza schnell ab und probierten vergeblich, die Pizza zu retten. Lediglich das Brot war noch in Ordnung. Als wir dann die andere wieder reinschieben wollten, mussten wir feststellen, dass die Hunde einen ordentlichen Teil der Pizza angefressen hatten..hätte ja auch nicht schlimmer kommen können.. So hatten wir statt zwei großen Pizzen nur noch eine kleine und ein Teig. Aber was solls, wir habens nahmens mit Humor und genossen unseren restlichen Teil der superleckeren Pizza. Jetzt lernt man das Essen erstmal zu schätzen, was man sonst zuhause für selbstverständlich hält.
Unsere Kokosnüsse und Bananen
Am zweiten Mai habe ich dann erstmal wieder richtig entspannt und wirklich nix gemacht. Die anderen sind in die Stadt einkaufen gefahren. Da ich das aber schon kannte und nicht wirklich Lust hatte, legte ich mich wieder ins Bett und relaxte ordentlich. Dann wurde sich natürlich wieder einmal gesonnt, ein bisschen Musik gehört oder Sudokus gelöst. Als die drei dann gegen späten Nachmittag wiederkamen, gab es allerlei Überraschungen. Zig Bananen, zehn Liter Eis, einen ganzen Hai..echt cool! So schnappte sich jeder erst einmal eine Banane, bevor wir den Hai ausnahmen und das Essen vorbereiteten. Verdammt lecker war dieser Hai, echt was richtig besonderes, zumal Hai in Samoa eigentlich verboten ist ;-)
Gestern wurde dafür aber mal wieder ordentlich gearbeitet. Das ganze Zitronengras sowie die kleinen Palmen entfernten wir, während ich anschließend Steine sammelte und daraus eine echt schöne Mauer bildete. Jetzt wurde noch die Erde weggetragen, sodass am Ende des Tages eine große ebene Fläche zu sehen war. Gegen Dämmerung hatte ich noch den Spontaneinfall, das restliche Holz zu verwenden. So baute ich dann kurz drauf los und nach einer halben/dreiviertel Stunde kam ein kleines Schlafhäuschen für die Hunde raus. Nach dem Essen wurde nun einige Zeit mal wieder Karten gespielt. Diesmal erklärten wir Dennis das Spiel “Arschloch”, was die meisten von euch bestimmt kennen werden.  Gegen Mitternacht musste Dennis dann noch mal zum Airport fahren, um Sarah, eine Backpackerin aus Frankreich, abzuholen. Aber da waren wir alle schon am schlafen.
Heute morgen ging es dann erstmal vor den Laptop, um mal wieder alles abzuchecken. Nachdem dann auch mal Sarah Hallo gesagt wurde und wir alle einen superleckeren Smoothie hatten, gings auch schon wieder raus in die Hitze, um im Garten weiterzuarbeiten. Zuerst machte ich mich aber weiter an den Umu, um die Spüle zu bauen. So holte ich eine große Holzplatte und sägte sie mir zurecht. Als ich dann das Waschbecken eingesetzt habe, habe ich gedacht, das reicht sofern erst mal. Jetzt gab es erstmal Pancakes-mhmmmm! Mit einem vollen Magen wurde dann wieder draußen weitergearbeitet, diesmal steckte ich erstmal die Beete ab, die ich gerne haben würde. Nach mehrerem Umstecken war ich dann auch zufrieden und so ging es ans Umgraben. Dies hält man leider nicht solange durch bei 34 Grad in der Sonne. So endete dann auch mein Arbeitstag und ich konnte mein alltägliches Workout starten. Völlig kaputt ging es dann unter die Dusche und vor den Laptop, wo ich jetzt schon wieder seit einer Weile sitze. Gleich gibt es dann lecker Essen und bestimmt noch eine Runde Karten!
Morgen haben wir organisiert, dass wir mal ein Blick in den Gottesdienst haben dürfen, der hier nicht wie üblich eine Stunde geht, sondern von 10 Uhr bis Mittag. Danach geht’s zu einer einheimischen Familie, wo wir alle zusammen ein festliches Essen haben werden und uns alle danach ausruhen.
Ich bin sehr gespannt!!

Bis bald!