Dienstag, 19. März 2013

Kein Kommentar

Nun meld auch ich mich endlich mal wieder! Tut mir leid, dass ich solange nichts geschrieben habe, aber hier geht es gerade echt rauf und runter, was einem die Laune zum Blog schreiben doch erheblich vermiesen kann :)
Nachdem wir auf jeden Fall dann am Sonntag, dem 3. März in ein anderes Hostel in das zwei Kilometer entfernte Grovetown eingezogen sind, wurde schnell geschlafen, da unsere Arbeit am nächsten Tag beginnen sollte, leider aber nur für 2 Tage, wie sich herausstellte...
Früh morgens ging es dann mit einem Van auf eine Plantage in die Umgebung. Anders als die zig Weinplantagen hier fuhren wir auf eine Kürbisfarm, wo wir die nächsten 2 Tage arbeiten durften.
Unsere Aufgabe war es, extra angefertigte Plastikscheiben unter alle Kürbisse zu legen, was diese so vor der nassen Erde und damit vor dem Verrotten schützt.
Also schnappte sich jeder von uns (Max, David und ich) einen Beutel, stopfte so viel wie möglich von diesen Plastikteilen hinein und machte sich ab aufs Feld. Nun wurde für die nächsten Stunden mit gekrümmten Rücken jeder einzelne Kürbis angehoben und eines von diesen Plastikscheiben daruntergeschoben. Blöderweise hatten wir weder Wasser noch viel zu Essen mit, sodass wir uns in der Mittagspause zum kilometerentferten Fluss begaben und dessen Wasser schlürften, um noch halbwegs gegen die Hitze ankämpfen zu können. Bis um 16 Uhr wurde diese Arbeit dann fortgeführt, bevor es endlich wieder ins Hostel gab. Dort wurde dann zuallererst gaaanz viel getrunken und gegessen, was echt soo gut tat! Der erste Arbeitstag nach langem war also schonmal überstanden, wenn auch mit Muskelkater vom vielen Bücken :)
Der Dienstag lief genauso ab wie der davorige Tag. Um halb 9 ging die Arbeit los, diesmal jedoch kam ein neues Feld dran, da wir das andere zuvor beendet hatten. Die Sonne brennte wieder einmal, schlauerweise hatten wir aber genug zu trinken und zu essen mit, wodurch sich das ganze aushalten ließ. Motiviert waren wir aber trotzdem nicht mehr, da andere Backpacker komplett gar nicht oder nur ziemlich langsam gearbeitet haben, was zur Folge hatte, dass wir ihnen helfen mussten.. Trotzdem ging der Tag dann relativ schnell rum, da es vergleichsweise viele und lange Pausen gab.
Blöderweise war der Tag auch gleichzeitig der letzte Arbeitstag für uns gewesen, sprich wir hatten schon wieder keinen Job, aber immerhin gabs ein bisschen Geld.
Die nächsten Tage waren dann eher langweilig, da die Jobs momentan alle vergeben waren.
So wurde wieder einmal ausgeschlafen, dann gegessen, im internet gesurft oder Fußball gespielt, eingekauft oder trainiert.
Am Samstag jedoch hatten wir uns vorgenommen, auf einen der umliegenden Berge zu wandern. Schließlich waren wir jetzt schon knapp zwei Wochen in Blenheim ohne irgendetwas außer der Innenstadt gesehen zu haben.
Da wir weder Räder zur Verfügung hatten noch es Busverbindungen gab, mussten unsere Beine uns die 6 Kilometer bis zum Fuße des Berges tragen. Von dort an ging es dann den Wanderweg entlang durch das Tal der sogenannten 'Dry Hills', die wie der Name schon sagt, richtig trocken sind. Schließlich ging es dann hinauf auf den bloß 422m hohen Mt Vernon, von wo aus man eine supertolle Aussicht über ganz Blenheim hatte. Sogar das Meer konnte man das erste Mal seit langem wieder sehen! Nach einem kurzen Picknick ging es aber auch schon wieder vorbei an den ganzen Schafen den Hügel hinab und zurück zum Hostel. Um die 16 Kilometer hatten wir nun zurück gelegt und dementsprechend kaputt waren wir auch. Gegen Abend sind wir aber dann trotzdem noch weggegangen, war aber nicht soo berauschend :)
Am Sonntag ging es für mich dann zurück zu Morten, welcher in einem anderen Hostel in Blenheim hauste. Gleich am Abend bekam ich dann auch noch die Zusage für einen Job, yeaah!
War zwar Nachtschicht, Fabrikarbeit, und das gleich 12 Stunden, aber naja.. Arbeit ist Arbeit, also ran da :)
Blöderweise musste ich von jetzt auf gleich meinen Schlafrythmus umstellen, was natürlich so gar nicht geklappt hat. So hatte ich tagsüber lediglich 1-2 Stunden Schlaf und musste dann auch schon um halb fünf zur Arbeit in eine 'Wine Bottle Factory'.
Die Arbeit an sich war genau, wie ich sie mir vorgestellt hatte - primitiv und mega langweilig. Zum Glück war ich einigermaßen motiviert, sodass die ersten Stunden relativ schnell vergingen.
Meine Aufgaben bestanden darin, Weinkisten zu stapeln, Flaschen hin und her zu räumen, sie in Kisten zu packen oder besondere Etikette draufzukleben. Kein bisschen anspruchsvoll - genau solche Leute arbeiteten dort aber auch. Naja, natürlich habe ich die restlichen Stunden dann auch durchgezogen; viel Kaffee in den Pausen und harter Kampf gegen die Müdigkeit. Am Ende fingen dann unnötigerweise auch noch Halsschmerzen an, was nach Arbeitsschluss noch von Schnupfen und tränenden Augen ergänzt wurde. Dementsprechen schlecht konnte ich schlafen, zumal es ja auch noch bei Tageslicht war..
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich trotzdem zur Arbeit zu gehen, was ein Fehler war, wie sich dann herausstellte. Zu allem Überfluss kam noch Fieber und Schweißausbrüche hinzu, was dazu führte, dass ich oft ins Bad musste, um mir unter anderem Taschentücher zu holen oder um mich einfach nur mit Wasser abzukühlen. Dies fand meine Chefin alles andere als gut, was sich dann an ihrer Art zeigte..
Nachdem ich nach mehreren Stunden etikettieren endlich mal einen neuen Job machen durfte, wies sie mich eben in die Arbeit ein uns los gings. Natürlich war ich am Anfang noch nicht so schnell und gut wie die anderen, was sie extrem sauer gemacht hat. Sofort musst ich wieder zu den Etiketten und dort weitermachen...
Schlau wie ich bin, hab ich mir dann einen Stuhl genommen und mich an die Stuhllehne gelehnt, um es etwas angenehmer zu haben. Nach etwa 70 Minuten bemerkt es auch mal meine supertolle Chefin, kommt wütend angestampft, reißt mir den Stuhl weg, knallt ihn neben mich und sagt, ich werde hier nicht fürs rumsitzen bezahlt. Leider hat sie nicht bemerkt, dass ich trotz des Stuhles um mehr als 300% schneller war als alle anderen Mitarbeiter. Von nun an sollte ich an einer anderen Stelle weiterarbeiten, wo sie mich immer beobachten konnte, dass ich auch gescheit arbeite ... Damit war der Tag endgültig vorbei..
Die nächste Arbeitsschicht habe ich dann aufgrund meiner Erkältung ausfallen lassen müssen, da sich mein Zustand erheblich verschlimmert hatte. Mehr als kurz eine Kleinigkeit essen und aufs Klo gehen ging für die nächste Zeit nicht mehr, teilweise 17 Stunden am Stück hab ich geschlafen, weil nichts mehr ging. Dann kam noch die Nachricht, dass meine Chefin über mich gelästert hat und ich gleich zuhause bleiben kann.
Nun hatte ich eine starke Erkältung, kein Geld und ich war gefeuert von meiner Chefin - super!
Zu allem Überfluss hab ich dann auch noch mein Portemonnaie irgendwo in der Stadt verloren, wie ich später bemerkt hatte..yeaah!
Da alles doof war, entschied ich mich freitags wieder ins andere Hostel zu Max und David zu ziehen, da ab Montag wieder genügend Jobs für die Woche zur Verfügung standen, welch ein Glück.
So nett wie die Kiwis ( die Einheimischen) sind, wurde ich überraschenderweise eines Abends dann angerufen, dass mein Geldbeutel gefunden sei und ich ihn abholen könne - schon die nächste positive Sache :)
Lustigerweise waren die anderen zwei dann auch erkältet, sodass wir dann alle gemeinsam starteten, heiße Zitronen oder Ingwerwasser zu trinken, um wieder fit zu werden. Viel konnte man dann am Wochenende auch nicht machen. So wurde halt viel im Bett gelegen und dann mal eingekauft und natürlich immer schön gegessen.
Da der Wetterbericht sagte, Montag sollte es regnen, fiel die Arbeit aus für diesen Tag. Das gleiche dann mit heute. Ziemlich fiel hatte es geregnet die letzte Zeit, aber zum Glück gibts ab morgen wieder Sonne.
Die meiste Zeit vertrieben wir uns dann mit Musik hören, ausgiebig speisen oder einfach entspannen. Max und David haben dann auch ihre Reise angefangen zu planen, welche kommende Woche beginnen soll. Vorhin dann der Schock, der alles toppt:
Ich bekam die Nachricht von unserem Hostelmanager, dass es keine Jobs mehr gibt und wir am besten abreisen sollten. Ganz große Klasse...... -.-
Jetzt war ich schon über 3 Wochen hier und habe gerade mal 4 lächerliche Tage gearbeitet und keinenfalls über die Runden gekommen...
Nun bin ich echt aufgeschmissen, was ich machen soll, hab finanzielle Sorgen.. vermutlich soll es einfach nicht mehr klappen...
Zum Glück bin ich bald in Samoa und ein neuer Abschnitt fängt an!

Bilder kommen morgen!

20.März.2013: ich werde die Bilder leider doch erst später hochladen können, da hier gerade das Internet nicht zur Verfügung steht und ich mich um das Hostel-Fahrrad kümmern muss, welches mir während des Einkaufens gestohlen wurde...

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